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Edith Stein

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Edith Stein (ca. 1938-1939)

Edith Stein, ihr späterer Ordensname war Teresia Benedicta a Cruce oder Teresia Benedicta vom Kreuz, wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau geboren. Sie starb am 9. August 1942 im deutschen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau bei der Stadt Oswiecim in Polen als Opfer des Nationalsozialismus. Sie war eine deutsche Lehrerin, Philosophin, Ordensfrau (Nonne; als solche gilt sie als Märtyrerin der katholischen Kirche. Der Papst Johannes Paul II. sprach sie am 1. Mai 1987 selig und am 11. Oktober 1998 heilig. Ihr jährlicher Gedenktag ist der Todestag.

Leben bis 1932[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edith Stein war jüngstes von elf Kindern einer jüdisch-gläubigen Familie in Breslau. Ab ihrem 14. Lebensjahr lebte sie als Halbwaise fast ein Jahr bei ihrer Schwester Else Gordon in Hamburg. Ihre Mutter ermöglichte den Kindern eine umfassende Ausbildung. Edith Stein studierte an den Universitäten Breslau, Göttingen und Freiburg im Breisgau die Fächer Philosophie, Psychologie und Geschichte. 1916 wurde sie mit dem Thema Zum Problem der Einfühlung promoviert und arbeitete als wissenschaftliche Assistentin bei Edmund Husserl in Freiburg. In den folgenden Jahren wurde sie als Frau an verschiedenen Orten nicht zur Habilitation (Voraussetzung einer Professur) zugelassen.

Am 1. Januar 1922 wurde Edith Stein in Bad Bergzabern durch die Taufe katholische Christin. Ostern 1923 zog Edith Stein nach Speyer, um als Lehrerin an den Schulen der Dominikanerinnen von Kloster St. Magdalena bis 1931 zu unterrichten. 1932 wechselte sie zum katholischen Institut für wissenschaftliche Pädagogik nach Münster in Westfalen. Sie hielt u.a. Vorträge zur Frauenfrage und zu Problemen der Mädchenbildung.

Zeit der Verfolgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im April 1933, direkt nach den ersten Verfolgungsmaßnahmen der Nazis gegen jüdische Deutsche schrieb sie einen Brief an den damaligen Papst Pius XI. mit der Bitte an ihn, öffentlich gegen die Judenverfolgung zu protestieren.

Auf den Druck des Naziregimes gegen Juden in öffentlichen Ämtern gab Edith Stein schließlich Ende April 1933 ihre Stelle als Lehrerin in Münster auf, um dem Orden Schwierigkeiten zu ersparen.

Am 14. Oktober 1933 trat sie mit 42 Jahren als Postulantin in das Kölner Kloster Karmel Maria vom Frieden ein und nahm ein halbes Jahr später den Ordensnamen „Schwester Teresia Benedicta a Cruce“ (d. h. auf deutsch „die vom Kreuz Gesegnete“) an. 1936 ließ sich auch Ediths ältere Schwester Rosa Stein (geboren 1883) taufen und lebte später mit ihr im Kloster. Um den Kölner Karmel zu schützen, siedelte Edith Stein mit ihrer Schwester 1938 in den Karmel im niederländischen Echt über. Dort wurden die beiden Schwestern Stein nach der deutschen Besetzung des Landes am 2. August 1942 von der Gestapo verhaftet und in das Durchgangslager KZ Westerbork gebracht (in den Niederlanden). Am 7. August wurden sie quer durch Deutschland mit der Reichsbahn in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im Süden Polens deportiert und dort nach der Ankunft am 9. August 1942 in einer Gaskammer ermordet. Ein letztes Lebenszeichen Edith Steins stammt vom Bahnhof Schifferstadt, wo der Zug (Gefangentransport) am 7. August gegen 13 Uhr kurz anhielt.

Gedenken in der Region[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Edith Stein geweihten Kirche in Wachenheim an der Weinstraße befindet sich eine von Leopold Hafner geschaffene Skulptur der Heiligen.

Skulptur in Bad Bergzabern vor der Edith-Stein-Taufkirche St.Martin

In Landau wurde im November 2008 auf dem Edith-Stein-Platz eine Edith-Stein-Skulptur von Peter Brauchle aufgestellt.

Im Toni-Schröer-Haus in Lambrecht wurde eine Edith-Stein-Gedenkstätte eingerichtet.

Eine Dauerausstellung über Edith Stein wird im Kloster der Dominikanerinnen zur hl. Maria Magdalena in Speyer gezeigt.

Diverse Straßen, Schulen, Kindergärten, Kliniken und öffentliche Einrichtungen in deutschen Städten sind nach ihr benannt.

Eine Gedenktafeln wurde auch an einer Innenwand der Katharinen-Kapelle des Speyerer Domes angebracht.

Auch im Vatikan in Rom segnete Papst Benedikt XVI. 2006 eine Marmorstatue der Heiligen, die anschließend in einer der Außennischen des Petersdoms aufgestellt wurde. Sie wird mit einem Kreuz und einer Thorarolle dargestellt (Paul Nagel). In der niederländischen Stadt Hengelo führt die Pädagogische Hochschule den Namen Hogeschool Edith Stein.

Der Edith-Stein-Preis wird vom Göttinger Edith-Stein-Kreis alle zwei Jahre an Persönlichkeiten, Gruppierungen und Institutionen verliehen, die sich grenzüberschreitend sozial engagieren.

Weiteres:

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elisabeth Endres: Edith Stein. Christliche Philosophin und jüdische Märtyrerin. Piper, München, 1987. ISBN 3-492-02779-2
  • Christian Feldmann: Edith Stein. Rowohlt, Reinbek, 2004. ISBN 3-499-50611-4

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]