Hördt

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Rathaus Hördt

Hördt gehört zur Verbandsgemeinde Rülzheim im Landkreis Germersheim.

Auf einer Gemarkungsfläche von 1846 ha (wovon 60 ha bebaut sind) hat die Gemeinde 2435 Einwohner (Stand 31.12.2012)

Ortsbürgermeister ist seit 2014 Max Frey als Nachfolger von Gerd Rheude.

Zur Gemarkung gehört die „Hördter Rheinaue“, das zweitgrößte Naturschutzgebiet der Pfalz.

Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt. Tabak, Spargel und Zuckerrüben sind die finanziell ertragreichsten Anbauarten, die größte Ackerfläche dient jedoch dem Getreideanbau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Klostermauer
Dorfbrunnen

Die älteste bekannte Urkundliche Erwähnung unter der Bezeichnung "Herdi" stammt aus dem Jahr 780. Früheste Besiedlungsspurenlassen such aber auch etwa 5000 v. Chr zurückführen, auch sind römische Spuren aus dem 2. Jahrhundert bekannt.

Entscheidend für die Ortsentwicklung war die Errichtung eines Klosters durch einen Edelmann namens Herimannus im Jahr 1103. Die Urkunde zur Klosterstiftung datiert auf den 9. Februar diesen Jahres, der Bau hatte bereits zuvor begonnen. Bezogen wurde das Kloster von Augustiner Chorherren, vorwiegend Angehörige des Adels. Das Kloster erwarb sich im Lauf der Jahre einen überregional guten Ruf. Zu den prominentesten Besuchern zählt Hildegard von Bingen im Jahr 1171.

Das Kloster wurde im Bauernaufstand 1525 geplündert und in Brand gesteckt, Propst Florenz Schlieder von Lachen starb an den ihm zugefügten Misshandlungen.

1540 wurden für Hördt eine Gerichts- und eine Dorfordnung erlassen, die das Leben im Ort sehr detailliert regelte.

Im Dorf war inzwischen die Bedeutung des Klosters zurückgegangen. Das wurde auch begünstigt durch neun Religionswechsel im Ort zwischen 1556 und 1660 zwischen calvinistisch, katholisch und lutherisch. Der letzte Propst, Peter Krane,. versuchte das Kloster für den Augustinerorden zurückzugewinnen, musste aber auf Anweisung des Fürstbischofs den Ort verlassen. Das Kloster und seine Einnahmen fielen an die Kurpfalz.

Endgültig wurde das Kloster in Folge der französischen Revolution aufgelöst, die Güter fielen an das Land Bayern und an auswärtige Besitzer. Keinen Anteil am Klostergut erhielt die Hördter Bevölkerung.

Diese war in diesen Jahren Sprunghaft angestiegen. Waren es 1802 noch 740 Bewohner, wurden im Jahr 1836 schon 1440 Einwohner gezählt.

Einen neuen prägenden Einschnitt erlebte Hördt ab 1863, als die Zigarrenfabrik Zanger ihren Betrieb im Ort eröffnete. Ihm folgten in kurzer Folge weitere Zigarrenfabriken, die um 1914 etwa 700 Beschäftigte zählte. Der Niedergang begann durch zunehmenden technischen Fortschritt in den 1950er Jahren, dem die meisten Betriebe nicht gewachsen waren.. Aber auch Betriebe, die neue Techniken installierten, gaben schließlich auf, zuletzt die Firma Haas & Derst, die heute in Lampertheim einen Betrieb hat.

Die Modernisierung des Ortes mit Bau einer Kanalisation, einem neuen Schulhaus und dem Bau einer modernen Aussegnungshalle setzte in den 1960er Jahren ein.

Eine breit angelegte Aktion zur Dorferneuerung begann um 2010 mit Bemalung der örtlichen Stromverteilerkästen. Kauf und Sanierung Forsthauses vom Land Rheinland-Pfalz und der Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" im Jahr 2011.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schwester M. Eusebia Kopp (1917 - 2007), katholische Gemeindeschwester, 1978 zur Ehrenbürgerin ernannt.
  • Gerd Reude (geb.1945), ehemaliger Bürgermeister, 1978 - 2008 Betriebsratsvorsitzender bei Daimler in Wörth
  • Herrmanjosef Mohr (geb. 1935), 40 Jahre Pfarrer in Hördt, bis 1976 Leiter des St. Josefsheims Speyer

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joh. Fischer (1790 - 1860): Gastwirt
  • P.A. Baumann (1835 - 1908), Bürgermeister von 1869 - 1908