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Johann Caspar Bluntschli

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Johann Caspar Bluntschli

Johann Caspar Bluntschli (* 7. März 1808 in Zürich; † 21. Oktober 1881 in Karlsruhe) war ein bedeutender Staats- und Völkerrechtler des 19. Jahrhunderts, der auch an der Universität Heidelberg lehrte. Die Grabstätte befindet sich auf dem Bergfriedhof in Heidelberg.

Leben und beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bluntschli studierte in Berlin und Bonn, wo er auch 1829 zum Dr.jur. promoviert wurde. 1833 wurde er Professor für römisches Recht in Zürich.

Nachdem Bluntschli schon in Zürich politisch aktiv und Präsident des Großen Rats von Zürich geworden war, ging er 1848 nach München und 1861 von dort nach Heidelberg als Nachfolger des Staatsrechtlers Robert von Mohl. Unter dem Einfluss seines Lehrers Friedrich Carl von Savigny wurde er schon früh zum Anhänger der historischen Rechtsschule. Bluntschli amtierte zwei Mal als Prorektor der Universität (Rektor war der Großherzog). Er hatte sich bei der Annahme der Berufung auf den Lehrstuhl die Zusicherung einer politischen Stellung als Mitglied einer Badischen Kammer ausbedungen.[1]

Auch in Baden betätigte sich Bluntschli politisch, hier bei den Nationalliberalen. Er war erst Mitglied des Herrenhauses, dann Mitglied der Zweiten Kammer, deren Präsident er wurde. Auch kirchenpolitisch war er sehr aktiv, gründete den Protestantenverein (der sich gegen den Einfluß der katholischen Kirche auf die Politik in Deutschland wandte) mit und war Präsident der ersten Protestantentage und der badischen Landessynode.

Bereits in Zürich war Bluntschli Freimaurer geworden. Als solcher betätigte er sich auch in Heidelberg. Nachdem der Papst ein einem apostolischen Schreiben die Freimaurerei verdammt hatte, verfasste Bluntschli 1865 für die Heidelberger Freimaurerloge Ruprecht zu den fünf Rosen eine Erwiderung, die weithin beachtet und in viele Sprachen übersetzt wurde. Die Heidelberger Freimaurerloge hatte in der Zeit Bluntschlis regen Zulauf.

Kurz nachdem er die Generalsynode der „Vereinigt evangelisch-protestantischen Landeskirche in Baden“ geschlossen hatte, verstarb Bluntschli am 21. Oktober 1881. Er wurde im Familiengrab auf dem Heidelberger Bergfriedhof neben seiner 1876 verstorbenen Ehefrau Emilie beigesetzt (Lit D). Die Grabstätte liegt auf dem "Professorenweg" des Bergfriedhofs. Ein Teil des Grabmals wurde vom Sohn und Architekten Alfred Bluntschli entworfen.

Zu Bluntschlis zahlreichen Schriften siehe den Wikipedia-Artikel sowie den Artikel in der Allgemeinen Deutschen Biographie, die über Wikisource erreichbar ist.

Nach ihm ist die Bluntschlistraße in Heidelberg benannt. Am ehemaligen Wohnhaus Plöck 68 ist eine Tafel zur Erinnerung an Bluntschli angebracht.

Johann Caspar Bluntschli und Ehefrau Emilie, Grabstätte Bergfriedhof Heidelberg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leeni Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit, Ubstadt-Weiher 2008, Seite 137 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Caspar Bluntschli, Denkwürdiges aus meinem Leben, S. 309 f., hier zitiert nach Leena Ruuskanen, S. 137