Neckarstaustufe

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Die Schleuse Neckarsteinach

Der Entwurf für die meisten Neckarstaustufen und die Schleusen stammen von Paul Bonatz. Von 1921 bis 1935 erfolgte der Ausbau des Neckars zur Großschifffahrtsstraße zwischen Mannheim und Heilbronn unter der Leitung von Otto Konz und Otto Hirsch. 1948-1958 folgte dann der Bau der Staustufen zwischen Heilbronn und Stuttgart.

Die Anlage besteht aus drei i. d. R. aus drei Wehrverschlüssen, einer Generatorenhalle für ein Wasserkraftwerk (Stromgewinnung) und den erforderlichen Zu- und Abflussmauern und einer zweikammrigen Schleuse, die auf der gegenüberliegenden Flussseite angeordnet wird. In der Nähe befinden sich oft Siedlungshäuser für das Personal.

Technik

Die Wehrverschlüsse sind zwischen vier Wehrpfeilern angebracht. In den darauf sitzenden vier Windwerkhäusern befinden sich die zweistufigen offenen Stirnradgetriebe (Hersteller G.H.H. - Gutehoffnungshütte), die die Tore nach dem Wasserstand hochwinden oder herablassen. Im Zuge der zweiten Ausbaustufe wurden 1942 die beweglichen Wehrverschlüsse (Rollschütze) mittels Aufsatzklappen auf einem Torsionsrohr montiert und damit um 1,90 Meter erhöht.

Die Kammern haben eine Nutzlänge von 106 Metern und eine Torbreite von 12 Metern. Die Fallhöhe beträgt zwischen 6 und 9 Metern.

Die 27 Kraftwerke zwischen Plochingen und Mannheim (Mündung in die internationale Schifffahrtsstraße Rhein) erzeugen mit einem Gefälle von 160 mca. 500 Millionen kWh Strom pro Jahr.

Je zwei Kaplanturbinen sind mit senkrechten Wellen mit 10kV-Drehstrom-Generatoren gekuppelt und erreichen z. B. 4100 kW bei 8,15 m Fallhöhe und einem Wasserstrom von 60 m³/s

Besonderheiten an den Standorten

Schleusung am Karlstor in Heidelberg

Fotos

Anekdote

Der Dichter Mark Twain (1835-1910) hieß eigentlich Samuel Langhorne Clemens und war einige Jahre Lotse auf dem Mississippi. Daher stammt auch sein Schriftstellerpseudonym, das für "Marke Zwei", eine Angabe der Wassertiefe, steht.

Siehe auch

Literatur

  • Paul Bonatz: Leben und Bauen. Engelhornverlag Adolf Spemann, Stuttgart, 1950.
  • Hubert Krins u. a.: Brücke, Mühle und Fabrik. Technische Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart, 1991. ISBN 3-8062-0841-7 (Industriearchäologie in Baden-Württemberg, Band 2)