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Ernst Ertl

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Erlts Grab auf dem Obrigheimer Friedhof

Ernst Ertl (* 1. Juni 1916 in Hochhausen, † 17. Januar 2008 ) war Bürgermeister und Ehrenbürger in Obrigheim (Baden)

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von fünf Jahren kam der in Hochhausen geborene Ertl nach dem Tod seiner Eltern nach Obrigheim zu Pflegeeltern. Nach dem Besuch der Volksschule begann er 1931 eine dreijährige Banklehre. Er arbeitete zunächst auch als Bankkaufmann, trat dann aber in den Polizeidienst und wurde 1935 Berufssoldat und heiratete.

Den Zweiten Weltkrieg erlebte er als Kommandant eines Fallschirmjägerregiments an der Westfront.

Nach seiner Rückkehr bat ihn der von der Militärregierung kommissarisch eingesetzte Obrigheimer Bürgermeister Seußler das Amt des Ratsschreibers zu übernehmen. In dieser Funktion hatte er vor allem mit dem Problem der Wohnungsnot in Obrigheim zu tun.

Bei der Bürgermeisterwahl im Februar 1948 wurde Ertl gewählt und ging nun neben dem Wohnungsproblem und der seit langer Zeit unzureichenden Wasserversorgung in Obrigheim auch das Thema Schulraumknappheit an, das vorläufig 1950 durch einen Neubau entschärft werden konnte. 1955 wurde zusätzlich eine Schulturnhalle gebaut, die den Namen "Ernst-Ertl-Halle" erhielt.

Auch das Dauerthema Wohnungsnot ging Ertl an. So war er 1952 MItbegründer der Siedlergemeinschaft Obrigheim, bei dem es um gegenseitige Hilfe beim Aufbeu einer eigenen Existenz ging. 1972 wurde der für drei Jahre Leiter der Gemeinschaft.

Ende der 1960er Jahre kam das Thema Schule und Sporthalle erneut auf, als es Ertl gelang die für den Kreis Mosbach geplante neue Realschule nach Obrigheim zu holen und 1974 mit der Neckarhalle eine dem Stand der Zeit entsprechenden neue Halle eröffnet wurde.

Zwischenzeitlich musste Ertl im Zuge der Gemeindereform sich gegen Bestrebungen wehren, Obrigheim nach Mosbach einzugemeinden. Im Gegenzug gelang es in zum Teil harten Auseinandersetzungen mit umliegenden Gemeinden, dass sich 1971 Mörtelstein und 1973 Asbach freiwillig an Obrigheim anschlossen. Begünstigt wurde dies durch den Umstand, dass es Ertl gelungen war, das bis in die 1950er Jahre hinein sehr ländlich geprägte Obrigheim um einige Industriebetriebe zu erweitern. Einer der ersten Erfolge Ertls war in diesem Zusammenhang die Ansiedlung der Armaturenfabrik Obrigheim

Die 1970er Jahre waren durch die umfangreiche Ortskernsanierung mit Bildung der Fußgängerhochzone und den Bau dcr Kläranlage Obrigheim geprägt.

Am 29. Februar 1980 schied Ertl aus gesundheitlichen Gründen aus dem Bürgermeisteramt aus. Die 1981 vollzogene Städtepartnerschaft mit Krsko (Slowenien) war in den Jahren vor seinem Ausscheiden durch ihn vorbereitet worden.

Ertl nahm von Beginn auch vielfältig am Obrigheimer Vereinsleben teil. So war er maßgeblich an der Neustrukturierung des SV Germania Obrigheim nach 1946 beteiligt und war zwischen 1953 und 1969 auch dessen Vorstandsvorsitzender. Von 1977 bis 1981 übernahm er der Amt des 2. Vorsitzenden des SVO.

Daneben wirkte er an der Fusion der beiden örtlichen Gesangsvereine mit und leitete in den 1970er Jahren unter anderem den Ortsverband des DRK. Außerdem saß er zeitweilig im Aufsichtsrat der Volksbank Mosbach und im Verwaltungsrat des Regionalen Rechenzentrums in Heidelberg

Von 1973 bis 1977 war er auch Vorsitzender des SPD - Ortsverbandes.

Ertl war zudem zwischen 1947 und 1980 im Kreisrat.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehrenvorsitzender des SV Germania Obrigheim (1969)
  • Ehrenvorsitzener des DRK-Ortsvereins
  • Bundesverdienstkreuz am Bande (1976)
  • Ehrenmitglied der Siedlergemeinschaft Obrigheim (1976)
  • Freiherr-vom-Stein-Medaille (1980)
  • Ehrenbürger in Obrigheim (1980)
  • Verfassungsmedaille des Landes Baden-Württemberg in Silber (1986)