Emil G. Maul

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Emil G. Maul.jpg

Emil Georg Maul, eigentlich Emil Heinrich Maul (* 28. Januar 1914 in Ludwigshafen; † 13. Juli 2010), war ein Kunsterzieher und Künstler, der unter seinem Künstlernamen Emil G. Maul als Maler, Bildhauer und Galerist tätig war.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Emil Maul wuchs in einer sehr musischen Familie auf. Sein Vater hatte Geigenunterricht, als Autodidakt hat er das Klavierspielen erlernt. Außerdem besuchte der Vater eine Malschule in Mannheim. Mit beiden Kunstformen ist Emil G. Maul in seinem häuslichen Umfeld groß geworden.

Nach dem Abitur entschied sich Maul für das Studium als Kunsterzieher. Diese Entscheidung war kein Votum gegen die Musik. Vielmehr blieb er Zeit seines Lebens der Musik aufs Engste verbunden.

Er wurde zum Studium an der TH in München zugelassen und schrieb sich auch an der Akademie der bildenden Künste bei dem Expressionisten Prof. Karl Casper ein. Während seiner Ausbildung begegnete Maul der Unkultur des Nationalsozialismus und wird bei einem Malwettbewerb verwarnt.

1939 legt er das Staatsexamen zum Kunsterzieher ab. In seiner Dissertation 1940 über die St. Galluskirche in Ladenburg, kann Maul Forschungsarbeiten des Historikers und Kunsthistorikers Georg Dehio widerlegen. 1940 wird Emil Maul der Grad eines Doktors verliehen.

Nach dem Staatsexamen im Juni 1939 begann Maul eine kurze Lehrtätigkeit in Dinkelsbühl, doch bereits im Oktober 1939 wurde er zum Militärdienst in die Wehrmacht einberufen und verblieb dort bis zum Kriegsende.

Von 1946 bis 1949 war Emil G. Maul freischaffender Künstler. Im Sommer 1950 nahm Maul seine Lehrtätigkeit wieder auf und unterrichtete bis zum 31. Januar 1976, zuletzt am Carl-Bosch-Gymnasium in Ludwigshafen.

Die vielen Arbeiten, die er bereits während seiner Schulzeit malte und zeichnete, sind während der Kriegswirren fast alle verloren gegangen. Die wenigen Arbeiten des Künstlers unmittelbar nach dem Krieg sind von tiefer Depression und Tristesse gekennzeichnet. Deshalb tut es Emil G. Maul gut, als Raumgestalter etwas Praktisches zu tun. Er genießt die Erfolge und Anerkennung in der Innenarchitektur. Die Aufträge erstrecken sich von Privatpersonen bis hin zu renomierten Unternehmen von der Kurpfalz bis in den Südschwarzwald. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Raumgestalter Ende 1960 trifft Maul die radikale Entscheidung, die Innenarchitektur mit der Malerei auszutauschen.

Mauls erste Ehefrau stirbt 1973 nach einem tragischen Unfall. Seine zweite Frau lernt er 1977 kennen. In dieser Zeit verwirklicht er den Anbau eines großen Ateliers an sein Wohnhaus in der Schmezerstraße 8 in Ladenburg. Im Atelier und Garten finden drei große Ausstellungen statt.

Langsam reift bei Emil G. Maul und Inge Sieberth der Gedanke, ein Haus in der Altstadt von Ladenburg für Begegnungen und Ausstellungen zu erwerben. Im Jahre 1982 bietet sich die einmalige Chance, ein kleines Barock-Haus in der Kirchenstraße 18 in Ladenburg zu kaufen und zu einer Galerie umzugestalten.

Der Sohn aus erster Ehe, Prof. Rainer Maul (* 1942), übernimmt als Architekt die Planung und Bauleitung. 2001 wird den Eheleuten Maul die angrenzende Scheune zum Kauf angeboten. Und wieder ist es Prof. Maul, der den Um- und Ausbau sowie das Zusammenführen der bestehenden Galerie mit der Scheune übernimmt. Die Galerie atelierhaus galerie Emil G. Maul wird seit dem Tod Emil G. Mauls 2010 von seiner Ehefrau weitergeführt.

Werk[Bearbeiten]

Malerei und Musik[Bearbeiten]

Die Loslösung der Malerei vom Gegenstand hin zur Abstraktion hat auch Emil G. Maul vollzogen. Sein abstrakter oder informeller Expressionismus lässt sich auch als "Malerei mit hoher Musikalität" beschreiben, wie Hans-Georg Nessel in seinem Beitrag zum Katalog "Emil G. Maul, Bilder und Brozen 1971 - 1991" treffend formuliert hat.

Die Plastiken[Bearbeiten]

Es fällt auf, dass die Plastiken Mauls in einem direkten Zusammenhang mit den Schaffensperioden des Malers stehen und zeitlich verschoben Entwicklungen der Malerei aufnehmen und weiterführen.

Schriften[Bearbeiten]

  • Die St. Galluskirche in Ladenburg, Dissertation an der Technischen Hochschule München, 1940 (1941)

Literatur[Bearbeiten]

  • Manfred Scherer: Emil G. Maul. Ein Leben für die Kunst, herausgegeben von Inge Sieberth-Maul, Ladenburg 2009, ISBN 978-3-00-027561-6
  • Manfred Scherer: atelierhaus galerie Maul ladenburg. Geschichte und Entwicklung. Zum 100. Geburtstag von Emil G. Maul, herausgegeben von Inge Sieberth-Maul, Ladenburg 2014
  • Manfred Scherer: Bad Krozinger Tagebuch. Emil G. Maul - Aquarelle, herausgegeben von Inge Sieberth-Maul, Ladenburg 2017, ISBN 978-3-00-056490-1
  • Manfred Scherer: Tourrettes-sur-Loup & Glas, herausgegeben von Inge Sieberth-Maul, Ladenburg 2019, ISBN 978-3-00-063119-1

Ausstellungskataloge[Bearbeiten]

Presse[Bearbeiten]

(Auswahl)

  • Künstlerbund Rhein Neckar. Fragmentarische Inhalte des Hoffens, Mannheimer Morgen vom 01.10.1980
  • Die organische Form als Ausgangspunkt, Rhein-Neckar-Zeitung vom 18.03.1982
  • Historische Außenhaut mit modernem Innenleben. Anker-Künstler Emil G. Maul, Die Rheinpfalz 1984
  • Dem Bauhausgedanken treu, Rhein-Neckar-Zeitung vom 04.07.1986
  • Ein Künstler bemüht sich um Ordnung und Rhythmus", Rhein-Neckar-Zeitung vom 08.08.1987
  • Brückenschlag zwischen Kunst und Politik. Ladenburger Maler in Bundeshauptstadt, Mannheimer Morgen vom 25.11.1988
  • Modernes in barockem Ambiente", Rhein Neckar Zeitung vom 05./06.08.1989
  • Gäste bewundern neue Galerie in der Altstadt, Mannheimer Morgen vom 23.10.2002
  • Kunst hat ihre Zeit - und der Kreis seine Künstler, Mannheimer Morgen vom 21.06.2006
  • Bilder wirken wie "Free Jazz auf der Leinwand", Mannheimer Morgen vom 07.11.2006
  • "Ein Leben für die Kunst". Biographie über Emil G. Maul, Mannheimer Morgen vom 09.05.2009
  • Abschied vom Künstler mit der Baskenmütze, Mannheimer Morgen vom 15.07.2010 (online unter [1], aufgerufen am 10. November 2016)
  • Ausstellung zeigt das gesamte Spektrum des Künstlers. Zum 100. Geburtstag von Emil G. Maul, Mannheimer Morgen vom 23.03.2014
  • Maler setzt seiner Kur ein Denkmal. Ladenburger Emil G. Maul schuf das "Bad Krozinger Tagebuch", von Anne Freyer, Badische Zeitung vom 05.09.2017

Weblinks[Bearbeiten]