Odenwaldbahn (Baden)

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Die ehemalige Badische Odenwaldbahn war eine Bahnstrecke von Heidelberg über Meckesheim und Aglasterhausen, bei Obrigheim quer zum Neckartal über eine Brücke, nach Mosbach und von dort aus nach Lauda in Richtung Würzburg (Bayern).

Geschichte

Im Mai 1846 befasste sich die badische Ständekammer mit einer Petition der Odenwaldgemeinden, die um eine "Verbindung der badischen Hauptbahn mit den bayrischen Bahnen" ersuchte. Im darauffolgenden Jahrzehnt folgten weitere Bittschriften, in denen unter anderem betont wurde, dass eine solche Bahn der strukturschwachen Region, die weder Garnisonen noch Staatsanstalten beherbergte, Auftrieb geben solle. Maßgabe bei der Streckenplanung war, dass die Länder Hessen und Württemberg nicht einbezogen werden sollten. Im Mai 1858 wurde beschlossen, Bau und Betrieb einer solchen Bahn in Privathände zu geben, da sich jedoch kein privater Investor fand, übernahm der Staat die Bahn. Die Bauarbeiten begannen am 20. Oktober 1859 in Heidelberg.

Die Eröffnung des ersten Abschnittes zwischen Heidelberg und Mosbach wurde am 22. Oktober 1862 gefeiert, der Abschnitt von Mosbach nach Würzburg wurde am 15. Oktober 1866 in Betrieb genommen.

1879 kam die Neckartalstrecke als Verbindung Heidelberg, Mosbach, Heilbronn bzw. Würzburg hinzu. Sie erlangte schnell größere Bedeutung als die Odenwaldbahn, weshalb diese bald wirtschaftlich uninteressant wurde. Eine größere Auslastung erhielt die Strecke lediglich während des Zweiten Weltkrieges, an dessen Ende jedoch die Neckarbrücke gesprengt wurde. Da diese nicht wieder aufgebaut wurde, war Obrigheim jetzt Endstation der Odenwaldbahn. Von hier aus ging es fortan mit Bussen weiter nach Mosbach. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde der Betrieb 1954 auf Dieselfahrzeuge umgestellt.

Aufgrund weiter sinkender Fahrgastzahlen wurde der Bahnbetrieb von Aglasterhausen bis Obrigheim im September 1971 eingestellt. Die Gleise auf diesem Teilabschnitt wurden entfernt, teilweise wurde die Streckenführung der Bahn durch die B 292 übernommen.

 
Streckenverlauf der Elsenztalbahn

Das erste Teilstück ist heute als Elsenztalbahn (als S5 bzw. S51 genutzt) bekannt. Es ist eine Bahnstrecke, die Heidelberg mit Sinsheim und Bad Friedrichshall-Jagstfeld verbindet. Dabei verläuft sie bis Neckargemünd auf der Neckartalbahn und zweigt dort ab und führt durch das Tal der Elsenz. In Meckesheim zweigt die Strecke nach Aglasterhausen (Schwarzbachtalbahn durch das Schwarzbachtal) ab.

Im Namen Odenwaldbahn ist hier die Bahn durch den Kleinen Odenwald in Nordbaden im Unterschied zum überwiegend hessischen Odenwald (mit einer hessischen, noch heute aktiven Odenwaldbahn (Hessen)) gemeint.

Anschlussstrecken

Kurz nach ihrer Fertigstellung wurde die (badische) Odenwaldbahn durch zwei Anschlussstücke mit dem württembergischen, von Stuttgart aus gewachsenen Eisenbahnnetz verbunden, und zwar von Meckesheim über Sinsheim nach Jagstfeld („westliche Gabelbahn“, 1868/1869 eröffnet) und von Jagstfeld nach Osterburken („östliche Gabelbahn“, 1869 eröffnet).

Zur Erschließung des badischen Taubertals entstand im Anschluss an die Odenwaldbahn bereits bis 1869 die Taubertalbahn nach Wertheim und Bad Mergentheim.