Friedrich Hecker: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1868 bekam Hecker durch das Humboldt Medical College die Ehrendoktorwürde verliehen.
* 1868 bekam Hecker durch das Humboldt Medical College die Ehrendoktorwürde verliehen.
* 1895: nach Hecker benannte sich das Dorf'' Hecker (Illinois)'' im Monroe County, das bis dahin ''Freedom'' hieß.
* 1895: nach Hecker benannte sich das Dorf'' Hecker (Illinois)'' im Monroe County, das bis dahin ''Freedom'' hieß.
* 1948: die Gemeinde Eichtersheim bringt am [[Heckerhaus]] (auch sein Geburtshaus) eine Gedenktafel an ihn an
* [[Friedrich-Hecker-Schule Sinsheim|Friedrich-Hecker-Schule]] in [[Sinsheim]]  
* [[Friedrich-Hecker-Schule Sinsheim|Friedrich-Hecker-Schule]] in [[Sinsheim]]  
* Friedrich-Hecker-Gymnasium in Radolfzell am Bodensee
* Friedrich-Hecker-Gymnasium in Radolfzell am Bodensee
* [[Friedrich-Hecker-Straße]] und [[Heckerstraße]]n gibt es in verschiedenen Gemeinden, unter anderem in Freiburg im Breisgau, [[Heidelberg]], Karlsruhe-Knielingen, [[Schwetzingen]] und Waldshut-Tiengen.
* [[Friedrich-Hecker-Straße]] und [[Heckerstraße]]n gibt es in verschiedenen Gemeinden, unter anderem in Freiburg im Breisgau, [[Heidelberg]], Karlsruhe-Knielingen, [[Schwetzingen]] und Waldshut-Tiengen.
=== Heckerlied ===
=== Heckerlied ===



Version vom 19. November 2010, 16:04 Uhr

Friedrich Karl Franz Hecker, kurz Heckers Fritz, (* 28. September 1811 in Eichtersheim, Kraichgau; † 24. März 1881 in Summerfield bei Belleville (Illinois)) war ein deutscher Rechtsanwalt, Politiker / Revolutionär. Als solcher wurde Hecker bekannt. Er war einer der populärsten Redner der Märzrevolution von 1848 in ganz Baden. Er gilt als Anführer des gescheiterten und erst später nach ihm benannten Heckeraufstandes während der Badischen Revolution von 1848. Danach musste er in die USA emigrieren. Er lebt in einer kleinen Siedlung deutscher Emigranten. Zusammen mit A. Lincoln war er Wahlmann für den Staat Illinois.

Als Revolutionsveteran (so genannte "48er") kämpfte er noch einmal im Sezessionskrieg für die Nordstaaten.

1839 heiratet er und die 18jährige Maria Josefine Eisenhardt, Tochter eines Mannheimer Kaufmanns. Bis 1848 sieben Kinder (2 sterben früh). 1849 zieht Josefine Hecker zu ihrem Mann in die USA. Dort werden weitere Kinder geboren. Josefine Hecker stirbt 1916.

Stationen im Politikerleben

  • 1842 wird Hecker in den Mannheimer Gemeinderat gewählt und im selben Jahr in den badischen Landtag (nach Karlsruhe).
  • 1847 legt er dort sein Mandat nieder. Er reist durch Frankreich und Algerien. Nach seiner Rückkehr vertritt er auf Volksversammlungen und Freiheitsfesten, z. B. in Offenburg und Mannheim, Forderungen nach einem Recht auf Bildung für alle, einem gerechteren Steuersystem, nach der Abschaffung aller Vorrechte des Adels und der Kapitaleigner.
  • Dezember 1847: Wiederwahl in den badischen Landtag.
  • 5. März 1848: 51 Vertreter südwestdeutscher Staaten treffen sich in Heidelberg und vereinbaren die Einberufung eines Vorparlaments mit dem Ziel einer gesamtdeutsche Nationalversammlung.
  • März/April: die Republikaner werden dort zur Minderheit und unterliegen den Konservativen.
  • Nach der Verhaftung des Herausgebers der radikaldemokratischen Konstanzer Seeblätter, Josef Fickler, reist/flieht Hecker über das Elsass an den Bodensee.
  • 13. April: Sigel, Hecker rufen zum Marsch gegen Karlsruhe auf. Hecker will die Republik jetzt, den badischen Großherzog verjagen. Und wird vom herangerückten preussisch-württembergisch-hessischen und bayerischen Bundestruppen selbst gejagt.
  • Juni 1848: die Nationalversammlung in Frankfurt lehnt seine erfolgte Wahl zum Abgeordneten ab (damit keine Immunität) und verweigert ihm eine Amnestie. Danach beschließt Hecker in die Vereinigten Staaten auszuwandern.
  • Frühjahr 1849: während des zweiten badischen Aufstands kehrt er aus den USA zurück; doch als er in Straßburg ankommt, haben preußische Truppen die Revolution nun für viele Jahre endgültig niedergeschlagen. Hecker kehrt um.
  • Als amerikanischer Bürger und Farmer in Illinois schreibt Friedrich Hecker in zahlreichen deutschsprachigen Zeitungen der jungen Vereinigten Staaten und kämpft auch als Offizier im Amerikanischen Bürgerkrieg für die Union und gegen die Sklavenhalterei (1861 — 1864).

Ehrungen

Daten und Orte

  • 1868 bekam Hecker durch das Humboldt Medical College die Ehrendoktorwürde verliehen.
  • 1895: nach Hecker benannte sich das Dorf Hecker (Illinois) im Monroe County, das bis dahin Freedom hieß.
  • 1948: die Gemeinde Eichtersheim bringt am Heckerhaus (auch sein Geburtshaus) eine Gedenktafel an ihn an
  • Friedrich-Hecker-Schule in Sinsheim
  • Friedrich-Hecker-Gymnasium in Radolfzell am Bodensee
  • Friedrich-Hecker-Straße und Heckerstraßen gibt es in verschiedenen Gemeinden, unter anderem in Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Karlsruhe-Knielingen, Schwetzingen und Waldshut-Tiengen.

Heckerlied

1. Wenn die Leute fragen,
Lebt der Hecker noch?
Könnt ihr ihnen sagen:
Ja, er lebet noch.
Refrain:
Er hängt an keinem Baume,
Er hängt an keinem Strick.
Er hängt nur an dem Traume
Der deutschen Republik.
2. Fürstenblut muß fließen
Knüppelhageldick,
Und daraus ersprießen
Die freie Republik.
Ja, dreiunddreißig Jahre
Währt die Knechtschaft schon
Nieder mit den Hunden
Von der Reaktion!
3. Schmiert die Guillotine
Mit Tyrannenfett!
Schmeißt die Konkubine
Aus des Fürsten Bett!
Ja, dreiunddreißig Jahre
Währt die Knechtschaft schon
Nieder mit den Hunden
Von der Reaktion!

Es gibt zahlreiche verschiedene Versionen des Liedes.

Siehe auch

Literatur

  • Tobias Engelsing: Mit Sense und Pistole für die Republik. In: Die Zeit vom 19. Nov. 2010 (S. 48, auch online)
  • Alfred Georg Frei, Kurt Peter: Wegbereiter der Demokratie. Die badische Revolution 1848/49. Der Traum von der Freiheit, Verlag G. Braun, Karlsruhe 1997. ISBN 3-7650-8168-X
  • Sabine Freitag: Friedrich Hecker. Biographie eines Republikaners, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998. ISBN 3-515-07296-9

Weblinks