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Ochsenkopf
Mit dem Namen Ochsenkopf wird heute ein Gebiet einer Siedlung im westlichen Heidelberg bezeichnet. Aber es gibt außer der Siedlung Ochsenkopf noch den sehr alten Gewannnamen Großer Ochsenkopf. Eine Betrachtung als ein besonderer Stadtteil von Heidelberg ist wegen der isolierten Lage der Siedlung und aus dem Selbstverständnis der Einwohnerschaft berechtigt. Dabei wäre Stadtteil ist ja keine formalrechtliche Zuweisung von irgendwelchen kommunalen Rechten. Denn der besiedelte Teil des Gebiets ist innerstädtisch dem Stadtteil Wieblingen zugeordnet. Die Siedlung hat eine Fläche von ca. 76 Hektar und rund 1000 Einwohner. 74 Siedlungshäuser gehören der Baugenossenschaft Neu Heidelberg eG.
Zur Lage und dem Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die östliche, weitgehend unbebaute Grünfläche Großer Ochsenkopf grenzt an den Stadtteil Bergheim. Im Süden grenzt der Ochsenkopf an die Bahnstadt.
Straßen, Plätze, Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zur Bahnstrecke und BAB parallele Straßen: Elsenzweg (unterhalb des BAB-Damms) und Hauptachse Wieblinger Weg
Westlich der Siedlung entstand in den 1960/70er Jahren auf der Wieblinger Seite der Autobahn das Gebiet des Berufsförderungswerks bzw der der Stiftung Rehabilitation Heidelberg. Auf Luftbildern aus verschiedenen Jahrzehnten gut zu erkennen, wie die Grünzüge der Stadt zugebaut wurden. Dort befinden sich auch die Berufsschulen Johannes-Gutenberg-Schule, Carl-Bosch- und Marie-Baum-Schule und das Neubaugebiet Wieblingen-Süd.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
nächste Haltestelle: Ochsenkopf |
Die Siedlung Ochsenkopf ist über die Bundesstraße 37 bzw die Bundesautobahn 656 an der Anschlusstelle Wieblingen zu erreichen, die durch den Wieblinger Weg in den Ochsenkopf geführt wird. Von Wieblingen aus kann der Ochsenkopf über den Gutachweg durch eine Unterführung erreicht werden; aus Richtung Bergheim über den Wieblinger Weg und einen Fußweg südlich des BAB-Zubringers.
Da der Wieblinger Weg die kürzeste Verbindung zwischen der Autobahn und stark frequentierten Einrichtungen wie den Berufsschulen und dem SRH-Campus ist, kommt es regelmäßig zu Protesten der Siedlungsgemeinschaft für Maßnahmen gegen den Durchgangsverkehr. Zwar ist der Wieblinger Weg für den Durchgangsverkehr in den Ochsenkopf eigentlich gesperrt, wird aber dennoch von vielen Verkehrsteilnehmern genutzt.
2007 wurden an der Einfahrt zur Siedlung versenkbare Poller installiert, die kurz darauf allerdings wieder außer Betrieb genommen wurden.[1]
Die Siedlung ist außerdem über die Haltestelle Ochsenkopf an die S-Bahnlinie 5 auf der Strecke Heidelberg-Mannheim angebunden.
Haltestelle an der Wiese Großer Ochsenkopf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
nächste Haltestelle: Gneisenaustraße Süd |
Der Große Ochsenkopf ist ein Gelände östlich der Ochsenkopf-Siedlung und den Bildungseinrichungen im Bereich des Heinstein-Werks. Er ist dem Stadtteil Bergheim zugeordnet und ist weitestgehend eine Grünfläche. Im Osten ist der große Ochsenkopf durch die Gneisenaustraße begrenzt. Durch den großen Ochsenkopf führt die Trasse der alten Oberheinischen Eisenbahn, die heute als 5 verkehrt. Nördlich der Haltestelle Gneisenaustraße Süd befindet sich der alte OEG-Güterbahnhof, der heute durch den Verein Emmaus und Gewerkschaft e.V. genutzt wird. In direkter Nachbarschaft zum ehemaligen Bahnhofsgebäude befindet sich der Naturbildungsstützupunkt Wildpflanzen und Co.
Der große Ochsenkopf wird als neuer Standort für den Betriebshof Heidelberg der RNV diskutiert. Gegner des Umzugs sehen dadurch das Verbauen einer der wenigen großen Grünflächen in Bergheim, Befürworter die unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof und die Anbindung an das Schienenverkehrsnetz der rnv.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste erhaltene Erwähnung des Flurnamens Ochsenkopf ist für das Jahr 1563 nachgewiesen.[2] Die Herkunft und Bedeutung der Bezeichnung ist noch nicht geklärt.[3]
Die Siedlung Ochsenkopf in Heidelberg entstand als Bahnarbeitersiedlung in den 1920er Jahren beim Bahnbetriebswerk Heidelberg zwischen den Stadtteilen Bergheim und Wieblingen. Entlang dem Wieblinger Weg entstanden auf einer Restfläche zwischen den Gleisanlagen im Süden und der Autobahn 656 im Norden Reihenhäuser im Stil einer Gartenstadt. Die Gärten sollten den Bahnlern eine weitgehende Selbstversorgung mit Gemüse und Kartoffeln ermöglichen.
- 1911/1912 Der Bau der Jean Heinstein - Ofenfabrik am Anfang des Wieblinger Wegs.
- 1913: Gründung der Gemeinnützigen Bezirksbaugenossenschaft Heidelberg
- 1921: Die ersten Anwohner ziehen ein
- 1936: Bau der Reichsautobahn Heidelberg-Mannheim
- 1955: OEG-Haltestelle Ochsenkopf wird eingerichtet
- 1976: Siedlungsgemeinschaft Ochsenkopf gegründet
- Entwidmung des Schluss-Abschnitts der BAB 656 als B 37 (anstelle der Mannheimer Straße am Neckar bis Wieblingen; Auswirkung auf die Verkehrsregelungen)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Sören Sgries: Der Ochsenkopf. Dorfleben mitten in Heidelberg. In Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 2011 (Blick in die Stadtteile Nr. 28) vom 19. Juli 2011, S. 1
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Der Ochsenkopf will den Poller zurück von Timo Teufert, erschienen am 25.10.2017 auf rnz.de
- ↑ Herbert Derwein: Die Flurnamen von Heidelberg (= Badische Flurnamen. Band II, Heft 5). Carl Winter's Universitätsverlag, Heidelberg 1940, S. 217.
- ↑ Hansjoachim Räther: Die Heidelberger Straßennamen. Straßen, Gassen, Wege, Plätze und Brücken in Heidelberg (= Beiträge zur Heidelberger Stadtgeschichte. Band 1). Mattes, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-86809-043-7, S. 265.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pfaffengrund
- Straßen im räumlichen Anschluß auf der Gegenseite der Bahnanlagen:
- Im Wellengewann
- Asternweg, Tulpenweg