Universitätsklinikum Heidelberg

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Das Universitätsklinikum Heidelberg ist ein medizinisches Zentrum, das der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg angegliedert ist. Es befindet sich mit den meisten Einrichtungen im Neuenheimer Feld. Träger ist das Land Baden-Württemberg.

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist das organisatorische Dach für die selbständigen einzelnen Kliniken und Ambulanzen unter jeweils einem ärztlichen Direktor, die auf bestimmte Krankheiten spezialisiert sind. Es sind über 50 Kliniken und Fachabteilungen mit registrierten 1.930 Betten, in denen jährlich knapp 65.000 Patientinnen und Patienten stationär und rund 230.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt werden[1].

Das Universitätsklinikum Heidelberg gehört zu den größten medizinischen Zentren in Deutschland. Es steht mit universitären Instituten und außeruniversitären Einrichtungen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum in regem Austausch.


Die einzelnen Kliniken

In der Stadt sind die Kliniken über mehrere Standorte verteilt. In Bergheim liegt das Altklinikum zwischen Ernst-Walz-Brücke, Bergheimer Straße, Bismarckplatz und dem Neckar. Im 19. und 20. Jahrhundert waren dort fast alle Kliniken angesiedelt.

Das Neuklinikum liegt im Neuenheimer Feld rechts vom Neckar (flußabwärts von der Ernst-Walz-Brücke). Etwa 1930 wurde zuerst die Chirurgie dorthin verlegt, die Kinderklinik, das DKFZ, die Krehl- und die Kopfklinik folgten.

Die einzelnen Kliniken, die sich weiter in Abteilungen gliedern, sind:

Kopfklinik heißt ein großer Klinikbereich, der aus mehreren Kliniken in einem Gebäudekomplex besteht: Einige Einrichtungen werden auch hier gemeinsam genutzt. Ein großer Vorteil für viele Patienten sind die kurzen Wege, wenn bei ihnen verschiedene Spezialisten oder Apparate zur Versorgung eines Leidens „im Kopf“bereich erforderlich wird.

In der Kopfklinik untergebracht sind:

(im Altklinikum in Bergheim)
(im Altklinikum in Bergheim)
(im Altklinikum in Bergheim)

Wegbeschreibung für das Neuklinikum

Mit dem Auto:

Von der BAB 656 (Kreuz Heidelberg) der Beschilderung DKFZ/Chirurgie folgend am Autobahnende links auf der Vangerowstraße ein kurzes Stück entlang dem Neckar - Richtung Neckartal. Unter der ersten Brücke (Ernst-Walz-Brücke) hindurch, danach gleich rechts abbiegen. Über den Neckar hinweg auf die Berliner Straße, nördlich in Richtung Dossenheim. 1. Abzweig links: Chirurgie. Nach ca.2 km 3. Abzweig links (Straßenbahnhaltestelle "Technologiepark") in das Neuenheimer Feld (links steht ein hoher Kamin). Nach ca. 500 m ist der erste Parkplatz der Kopfklinik rechts ausgeschildert. Weitere 300 m nach links abbiegen zur Krehlklinik (Innere Medizin) - Richtung Zoo.


Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Das Neuklinikum ist mit öffentlichem Nahverker aus allen Himmelsrichtungen gut zu erreichen, die Straßenbahnlinie 21 und 24 streifen das Neuenheimer Feld entlang der Berliner Straße (Haltestelle Jahnstraße liegt nahe der Chirurgie, DKFZ; die Haltestelle Technologiepark in Richtung Kopfklinik und Kinderklinik).

Die Buslinien 12 und 34 aus dem Stadtzentrum durchfahren das Neuenheimer Feld.

Ausbildung, Studium

In Heidelbergs Klinika und an der Universität studieren rund 3.300 künftige Ärzte und Ärztinnen Human- oder Zahnmedizin, zudem bietet die Medizinische Fakultät Studiengänge in Medizinischer Informatik, International Health, Interprofessionelle Gesundheitsversorgung und andere Studiengänge an[1].

Das Klinikum bildet Hunderte von Pflegekräften und technischen Assistenten u. a. in der Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg aus.

H D 10, die Notarzteinsatzfahrzeuge

Die Anästhesiologie besetzt in der Regel auch ärztlich die in der ganzen Region eingesetzten Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF), die mit einem Rettungsassistenten zu Unfällen und schweren akuten Krankheiten fahren. Zugleich wird ein Krankentransportfahrzeug mit gleichem Ziel alarmiert. Das betrifft in der Region meistens das DRK. Dieses Rendezvous-System wurde in der Nachkriegszeit (um 1960) in Heidelberg mit entwickelt.

Dort wird dann nach oder während der Erstversorgung über die weitere Behandlung entschieden. Z. B. die am besten geeignete Klinik im Umland. Das kann auch die Entscheidung für den Transportweg Hubschrauber einschließen. Diese Versorgunng darf nicht mit dem Allgemeinärztlichen Notfalldienst an Wochenenden verwechselt werden.

Zur Geschichte der Kliniken

  • 1. Oktober 1386: Gründungsdatum der Universität im kurfürstlichen Stiftungsbrief, in dem auch eine facultas medicinae vorgesehen ist
  • 1474: Die Anschaffung von zwei medizinischen Büchern ist dokumentiert.
  • 1522: Ein dritter medizinischer Lehrstuhl wird errichtet
  • 1593: Ein Botanischer Garten - Grundlage der Pharmakologie/Arzneimittelkunde, als Kräutergarten ("hortus medicus"). Er ist einer der ältesten belegte Medizin-Garten der Welt
  • 1561: Spital in der Bussemergasse
  • 1600: Das Spital wird mit der Med-Fakultät für die praktische Ausbildung der Studenten zusammengelegt
  • 1805: Eröffnung der Poliklinischen Anstalt
  • 1818: Eröffnung der Chirurgischen Klinik
  • 1826: Neueröffnung der Poliklinik
  • 1844: Der Anatom Jakob Henle forscht in Heidelberg
  • 1858-1871: Hermann von Helmholtz Professor der Physiologe. Wilhelm Wundt ist einer seiner Mitarbeiter
  • Um 1864: Abtrennung der Augen- und Kinderklinik (Aufteilung der Fachgebiete)
  • 1874: Neubau der vorklinischen Institute zwischen Akademie- und Hauptstraße (Laborgebäude; Nachbarplatz: Friedrich-Ebert-Platz)
  • 18761883: Bau des Klinikums in Bergheim
  • 1891: Emil Kraepelin kommt nach Heidelberg
  • 1899: Beginn des Frauenstudiums in Medizin
  • 1908: Karl Japers wird als Mediziner promoviert, habilitiert sich 1913 als Psychiater in Philosophie für Psychologie, wird 1916 Extraordinarius dafür, 1920 sodann Extraordinarius für Philosophie in der Nachfolge von Hans Driesch und 1922 schließlich in der Nachfolge von Heinrich Maier Ordinarius für Philosophie neben Heinrich Rückert
  • 1909 wird Otto Meyerhof mit einer philosophischen Arbeit in der Psychiatrie von dem Kraepelin-Schüler und Neuropathologen Franz Nissl promoviert, ebenso Arthur Kronfeld
  • 1910: Albrecht Kossel erhält den Nobelpreis für Physiologie und Medizin
  • 1912: Arthur Kronfeld verfasst als Assistent der Psychiatrischen Universitätsklinik unter Mitarbeit u.a. von Meyerhof und dem späteren Nobelpreisträger Otto Warburg die erste zusammenhängede Darstellung und wissenschaftstehoretische Untersuchung der Psychoanalyse ("Die psychologischen Theorien Freuds und verwandten Anschauungen")
  • 1913 erscheint die für die Pschiatrie wegweisende Allgemeine Psychopathologie von Karl Japers
  • 1929: Otto Meyerhof kommt als Nobelpreisträger (1922) nach Heidelberg und übernimmt als Direktor das von Ludolf Krehl angeregten Kaiser-Wilhelm-Institut für Medizinische Forschung.
  • 19331945: NS-Diktatur - über 20 Hochschullehrer werden aus so genannten „rassischen“ oder aus politischen Gründen von der Uni vertrieben (z. Teil in die Emigration). In der Chirurgie und Frauenklinik kommt es zu Zwangssterilisationen. Kinderpatienten der Psychiatrie werden in der so genannten „Euthanasie“-Aktion ermordet
  • 8. August 1945: K. H. Bauer (1890-1978) wird erster Nachkriegsrektor der Universität (später u. a. verantwortlich für den "HD 10"-Notarztwagen und das DKFZ)
  • 1964: Das MannheimerStädtische Krankenhaus“ wird Fakultät für Klinische Medizin Mannheim (heute Medizinische Fakultät Mannheim) der Uni Heidelberg (ein erster Schritt zur eigenständigen Voll-Universität in Mannheim)
  • 2001: Einrichtung des Reformstudiengangs „Heidelberger Curriculum Medicinale“ (HeiCuMed)
  • 1. Januar 2010: Fusion zwischen der bis dahin als Stiftung eigenständigen Orthopädischen Klinik in Schlierbach und dem Uniklinikum

Leitung

(Personen-Einträge sind zu ändern)

Geleitet wird es von einem mehrköpfigen Vorstand.

  • Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender ist Prof. Dr. Guido Adler
  • Stellvertretender Ärztlicher Direktor ist Professor Dr. Matthias Karck

Weitere Vorstandsmitglieder sind

Adresse

Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Telefon: (0 62 21) 56-0 (Zentrale)

Literatur

  • Gotthard Schettler (1986): Das Klinikum der Universität Heidelberg und seine Institute. Springer, Berlin. ISBN 3540160337
  • Heike Schwerdel-Schmidt: Die Hospitalbauten der kurpfälzischen Residenzstädte. Dissertation, Univ. Heidelberg, 1998.

Weblinks

Nachweise

  1. 1,0 1,1 Geschäftsbericht 2013 (PDF; 10,3 MB)