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==Ereignisse==
==Ereignisse==
* Beschlagnahme des Schulhauses  der Heidelberger Gewerbeschule in der Bergheimer Straße, das im Krieg als Lazarett gedient hatte, durch die Amerikaner (Verlust von Inventar und Akten)
* Als Folge der Sprengung der Neckarbrücke bei [[Mosbach]] am [[Konzentrationslager Neckarelz]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] endet auf der [[Schwarzbachtalbahn]] der früher durchgehende Betrieb Richtung [[Neckarelz]]  in [[Obrigheim]].
* Als Folge der Sprengung der Neckarbrücke bei [[Mosbach]] am [[Konzentrationslager Neckarelz]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] endet auf der [[Schwarzbachtalbahn]] der früher durchgehende Betrieb Richtung [[Neckarelz]]  in [[Obrigheim]].


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* '''27.:''' die Mannheimer ''Adolf-Hitler-Brücke'' (heute: [[Friedrich-Ebert-Brücke]]) wird gesprengt
* '''27.:''' die Mannheimer ''Adolf-Hitler-Brücke'' (heute: [[Friedrich-Ebert-Brücke]]) wird gesprengt
* '''27./29.:''' Deutsche Truppen sprengen die Heidelberger Neckarbrücken (Hindenburgbrücke, Friedrichsbrücke, OEG-Brücke)
* '''27./29.:''' Deutsche Truppen sprengen die Heidelberger Neckarbrücken (Hindenburgbrücke, Friedrichsbrücke, OEG-Brücke)
* '''28.:''' Am 28. März 1945 werden in den "[[Lauersche Gärten|Lauerschen Gärten]]" die Mannheimer Bürger Hermann Adis, Adolf Doland und Erich Paul Opfer der [[Nationalsozialismus|nationalsozialisitischen]] Willkürjustiz
* '''28.:''' Am 28. März 1945 werden in den "[[Lauersche Gärten|Lauerschen Gärten]]" die Mannheimer Bürger Hermann Adis, Adolf Doland und Erich Paul Opfer der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Willkürjustiz
* Am '''28.''' beginnen  die SS-ler in verschiedenen KZ´s wegen des Vorrückens amerikanischer Truppen in den Neckarraum mit dem Todesmarsch nach Dachau. Die zu diesem Zeitpunkt im Großraum [[Mannheim]]/[[Mosbach]] befindlichen 4.000 gehfähigen Häftlinge der KZ-Außenlager Heppenheim, Bensheim und [[KZ Neckarelz|Neckarelz]] über [[Neuenstadt]] und Kupferzell zum Bahnhof in Waldenburg mit einem Fußmarsch abzutransportieren.
* Am '''28.''' beginnen  die SS-ler in verschiedenen KZ´s wegen des Vorrückens amerikanischer Truppen in den Neckarraum mit dem Todesmarsch nach Dachau. Die zu diesem Zeitpunkt im Großraum [[Mannheim]]/[[Mosbach]] befindlichen 4.000 gehfähigen Häftlinge der KZ-Außenlager Heppenheim, Bensheim und [[KZ Neckarelz|Neckarelz]] über [[Neuenstadt]] und Kupferzell zum Bahnhof in Waldenburg mit einem Fußmarsch abzutransportieren.
* [[28. März|28./29. März]]: US-Truppen dringen von Norden her in [[Mannheim]] ein.  
* [[28. März|28./29. März]]: US-Truppen dringen von Norden her in [[Mannheim]] ein.  
* '''29.:''' Sprengung der Alten Brücke durch Pionier-Unteroffizier Schlicksupp aus Mannheim-Neckarau. Die nördlich des Neckars gelegenen Stadtteile und Ziegelhausen sind von der städtischen Stromversorgung abgeschnitten. - Betriebsstillegung der HSB - Mannheim wird von Truppen der 7. US-Armee unter General Alexander Patch besetzt. Die amerikanische Militärregierung setzt [[Josef Braun]] als Oberbürgermeister von Mannheim ein, der dieses Amt bis 1948 behält.
* '''29.:''' Sprengung der Alten Brücke in  [[Heidelberg]]. Die nördlich des Neckars gelegenen Stadtteile und Ziegelhausen sind von der städtischen Stromversorgung abgeschnitten. - Betriebsstillegung der HSB - Mannheim wird von Truppen der 7. US-Armee unter General Alexander Patch besetzt. Die amerikanische Militärregierung setzt [[Josef Braun]] als Oberbürgermeister von Mannheim ein, der dieses Amt bis 1948 behält.
* '''[[30. März 1945|30. :]]''' Am Morgen zeigen sich amerikanische Soldaten am [[Neuenheim]]er Neckarufer. Um 14 Uhr überquert ein Bataillon den Neckar. Die 63. Infanteriedivision der US-Armee unter General William S. Dean rückt in Heidelberg ein.
* [[30. März]]Die 63. Infanteriedivision der US-Armee unter General William S. Dean rückt in Heidelberg ein.


=== April ===
=== April ===
Stadtkommandant Captain Haskell setzt in Heidelberg den ehemaligen 1. Bürgermeister und städtischen Oberrechtsrat [[Josef Amberger]] als kommissarischen Oberbürgermeister (bis September) ein.  Drei Lager für ''Displaced Persons'' werden eingerichtet: im [[Kirchheimer Weg (Heidelberg)|Kirchheimer Weg]] (Grenadierkaserne), das ''Stotz Russian Camp'' und im "Baggerloch" an der ''Dreibogenbrücke''.  Die [[Stadthalle Heidelberg]] wird beschlagnahmt und als ''Special Service Center'' genutzt.
* [[1. April]] (Ostersonntag): Teile der französischen Armee unter General Jean Joseph-Marie Gabriel de Lattre de Tassigny überqueren bei ''Philippsburg'' den Rhein und besetzen u.a. [[Malsch]] und [[Malschenberg]].
: Oberbürgermeister Dr. [[Carl Neinhaus]] wird abgesetzt, Bürgermeister [[Max Genthe]] wird seines Amtes enthoben und in ein Internierungslager verbracht. Die [[Universität Heidelberg]] wird geschlossen, jedoch wird  an den Universitätskliniken  weitergearbeitet. Kommissarischer Rektor bis 14. August 1945 ist [[Johannes Hoops]].
* [[5. April]]: politisch unbelastet gebliebene oder im "Dritten Reich" entlassene Professoren ("Dreizehnerausschuß") bemühen sich um eine baldige Wiedereröffnung und um eine geistige sowie personelle Erneuerung der Universität Heidelberg.
* [[7. April]]: Vom 7. bis 19. April wird der ehemalige OB Carl Neinhaus wird im Gefängnis ''Fauler Pelz'' festgesetzt.
* '''20.''' [[Hans Hoffmann]] (SPD) wird von den Amerikanern als Oberbürgermeister von [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] eingesetzt.
* '''20.''' [[Hans Hoffmann]] (SPD) wird von den Amerikanern als Oberbürgermeister von [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] eingesetzt.
=== Mai ===
* Auf Anordnung der Besatzungsmacht wird ein [[Heidelberg]]er Stadtrat neu gebildet. Die 12  Mitglieder werden vom Oberbürgermeister berufen. (Im Juni wird der Stadtrat um 3 Mitglieder erweitert.)
* In [[Mannheim]] zieht der von den Amerikanern eingesetzte OB Josef Braun einen Beirat aus je einem Vertreter der früheren Parteien SPD, KPD und Zentrum zu. (Bis Dezember wird der Beirat auf 18 Mitglieder, darunter mit [[Anette Langendorf]], KPD, eine Frau)
; 7. Mai: Registrierung der ehemaligen Mitglieder der NSDAP vom 7.-14. Mai 1945 ergibt eine Zahl von 5822 eingetragenen Nationalsozialisten im [[Heidelberg]]er Stadtgebiet.
; 13. Mai: erste Fahrt eines OEG-Dampfzuges von Mannheim nach Weinheim nach Kriegsende
; 19. Mai: die erste Straßenbahn fährt von [[Heidelberg]],  Haltestelle Franz-Knauff-Straße nach [[Leimen]] nach 56 Tagen Unterbrechung.


=== Juli ===
=== Juli ===
* Juni/Juli: Die Amerikaner beauftragen provisorische Verwaltung der Stadt Heidelberg mit der Reorganisation des Schulbetriebs. Wiedereröffnung des Gewerbeschulbetriebs zunächst in Räumen der Handelsschule in der [[Luisenstraße (Heidelberg)|Luisenstraße]], später in der Wilckensschule.
* '''10.''' [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] wird beim Austausch der alliierten Besatzungsgebiete der französischen Zone zugeteilt.
* '''10.''' [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] wird beim Austausch der alliierten Besatzungsgebiete der französischen Zone zugeteilt.
=== August ===
* '''26.''':
Erste Kundgebung der Gewerkschaften nach dem Krieg im von den Amerikanern beschlagnahmten [[Capitol (Heidelberg)|Capitol-Kino]] ([[Bergheimer Straße (Heidelberg)|Bergheimer Straße]] 59; Redner: Stadtrat Franz Böning, Präsident Prof. Dr. Holl, Stadtrat [[Karl Bauer]], Vorsitzender des Gewerkschaftsbunds)
=== September ===
=== September ===
* '''[[5. September|5.]]:''' Die erste Ausgabe der [[Rhein-Neckar-Zeitung]] erscheint.
* 5.: Die erste Ausgabe der [[Rhein-Neckar-Zeitung]] erscheint unter der Lizenznummer 9 der amerikanischen Militärverwaltung.
 
=== Dezember ===
=== Dezember ===
* '''8.''' [[Valentin Bauer]] wird neuer Oberbürgermeister von [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]].
* '''8.''' [[Valentin Bauer]] wird neuer Oberbürgermeister von [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]].


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== Geboren ==
== Geboren ==
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* [[Heinz-Rudi Gelhard]], Maler


== Gestorben ==
== Gestorben ==

Aktuelle Version vom 4. Dezember 2021, 00:34 Uhr

Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 14.: Im Rahmen der NS-Judenverfolgung in Heidelberg erfolgten die letzte Deportationen von jüdischen Ehepartnern aus von den Nazis so genannten „Mischehen“ aus Heidelberg in das Konzentrationslager nach Theresienstadt.
  • 16.: Bombardierung eines Eisenbahnzuges durch alliierte Jagdbomber bei der Schuhfabrik in Schlierbach.

März[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 16./17.: 5 Tote durch Fliegerbeschuß in Heidelberg
  • 19.: Zerstörung des Hauses Alte Eppelheimer Straße 48/Mittermaierstraße 27 („Zum Kronprinzen“) durch alliierten Bombenabwurf (12 Tote). Beim gleichen Angriff kommen in Heidelberg weitere 7 Menschen ums Leben. Zerstört werden auch die Häuser Goethestraße 2, Bahnhofstraße 23 und Sechshäuserweg 1-3 (3 Tote).
  • 20.: Die Mannheimer Rheinbrücke wird gesprengt
  • 22.: 3 Tote durch Fliegerbeschuß in Heidelberg. Ziel ist die OEG-Neckarbrücke. 96 Bomben zerstören fast alle Gehege und die Umzäunung des Tiergartens. – Teile der US-Armee überqueren den Rhein bei Oppenheim.
  • 23.: US-Amerikanische Truppen besetzen Ludwigshafen.
  • 25.: Die Mannheimer Neckarbrücken (außer Adolf-Hitler-Brücke) werden gesprengt
  • 26.: Zwei Divisionen der 7. US-Armee setzen bei Sandhofen über den Rhein
  • 27.: die Mannheimer Adolf-Hitler-Brücke (heute: Friedrich-Ebert-Brücke) wird gesprengt
  • 27./29.: Deutsche Truppen sprengen die Heidelberger Neckarbrücken (Hindenburgbrücke, Friedrichsbrücke, OEG-Brücke)
  • 28.: Am 28. März 1945 werden in den "Lauerschen Gärten" die Mannheimer Bürger Hermann Adis, Adolf Doland und Erich Paul Opfer der nationalsozialistischen Willkürjustiz
  • Am 28. beginnen die SS-ler in verschiedenen KZ´s wegen des Vorrückens amerikanischer Truppen in den Neckarraum mit dem Todesmarsch nach Dachau. Die zu diesem Zeitpunkt im Großraum Mannheim/Mosbach befindlichen 4.000 gehfähigen Häftlinge der KZ-Außenlager Heppenheim, Bensheim und Neckarelz über Neuenstadt und Kupferzell zum Bahnhof in Waldenburg mit einem Fußmarsch abzutransportieren.
  • 28./29. März: US-Truppen dringen von Norden her in Mannheim ein.
  • 29.: Sprengung der Alten Brücke in Heidelberg. Die nördlich des Neckars gelegenen Stadtteile und Ziegelhausen sind von der städtischen Stromversorgung abgeschnitten. - Betriebsstillegung der HSB - Mannheim wird von Truppen der 7. US-Armee unter General Alexander Patch besetzt. Die amerikanische Militärregierung setzt Josef Braun als Oberbürgermeister von Mannheim ein, der dieses Amt bis 1948 behält.
  • 30. März: Die 63. Infanteriedivision der US-Armee unter General William S. Dean rückt in Heidelberg ein.

April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtkommandant Captain Haskell setzt in Heidelberg den ehemaligen 1. Bürgermeister und städtischen Oberrechtsrat Josef Amberger als kommissarischen Oberbürgermeister (bis September) ein. Drei Lager für Displaced Persons werden eingerichtet: im Kirchheimer Weg (Grenadierkaserne), das Stotz Russian Camp und im "Baggerloch" an der Dreibogenbrücke. Die Stadthalle Heidelberg wird beschlagnahmt und als Special Service Center genutzt.

  • 1. April (Ostersonntag): Teile der französischen Armee unter General Jean Joseph-Marie Gabriel de Lattre de Tassigny überqueren bei Philippsburg den Rhein und besetzen u.a. Malsch und Malschenberg.
Oberbürgermeister Dr. Carl Neinhaus wird abgesetzt, Bürgermeister Max Genthe wird seines Amtes enthoben und in ein Internierungslager verbracht. Die Universität Heidelberg wird geschlossen, jedoch wird an den Universitätskliniken weitergearbeitet. Kommissarischer Rektor bis 14. August 1945 ist Johannes Hoops.
  • 5. April: politisch unbelastet gebliebene oder im "Dritten Reich" entlassene Professoren ("Dreizehnerausschuß") bemühen sich um eine baldige Wiedereröffnung und um eine geistige sowie personelle Erneuerung der Universität Heidelberg.
  • 7. April: Vom 7. bis 19. April wird der ehemalige OB Carl Neinhaus wird im Gefängnis Fauler Pelz festgesetzt.
  • 20. Hans Hoffmann (SPD) wird von den Amerikanern als Oberbürgermeister von Ludwigshafen eingesetzt.

Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auf Anordnung der Besatzungsmacht wird ein Heidelberger Stadtrat neu gebildet. Die 12 Mitglieder werden vom Oberbürgermeister berufen. (Im Juni wird der Stadtrat um 3 Mitglieder erweitert.)
  • In Mannheim zieht der von den Amerikanern eingesetzte OB Josef Braun einen Beirat aus je einem Vertreter der früheren Parteien SPD, KPD und Zentrum zu. (Bis Dezember wird der Beirat auf 18 Mitglieder, darunter mit Anette Langendorf, KPD, eine Frau)
7. Mai
Registrierung der ehemaligen Mitglieder der NSDAP vom 7.-14. Mai 1945 ergibt eine Zahl von 5822 eingetragenen Nationalsozialisten im Heidelberger Stadtgebiet.
13. Mai
erste Fahrt eines OEG-Dampfzuges von Mannheim nach Weinheim nach Kriegsende
19. Mai
die erste Straßenbahn fährt von Heidelberg, Haltestelle Franz-Knauff-Straße nach Leimen nach 56 Tagen Unterbrechung.

Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Juni/Juli: Die Amerikaner beauftragen provisorische Verwaltung der Stadt Heidelberg mit der Reorganisation des Schulbetriebs. Wiedereröffnung des Gewerbeschulbetriebs zunächst in Räumen der Handelsschule in der Luisenstraße, später in der Wilckensschule.
  • 10. Ludwigshafen wird beim Austausch der alliierten Besatzungsgebiete der französischen Zone zugeteilt.

August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 26.:

Erste Kundgebung der Gewerkschaften nach dem Krieg im von den Amerikanern beschlagnahmten Capitol-Kino (Bergheimer Straße 59; Redner: Stadtrat Franz Böning, Präsident Prof. Dr. Holl, Stadtrat Karl Bauer, Vorsitzender des Gewerkschaftsbunds)

September[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 5.: Die erste Ausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung erscheint unter der Lizenznummer 9 der amerikanischen Militärverwaltung.

Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gestorben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2. Februar
in Berlin-Plötzensee ermordet: Pater Alfred Delp SJ, Widerstandskämpfer