Heidelberg Hauptbahnhof: Unterschied zwischen den Versionen

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Hauptbahnhöfe in die Kategorie:Hauptbahnhof eintragen)
(Umbau, erster Teil.)
Zeile 1: Zeile 1:
{{überarbeiten}}
{{Dieser Artikel|beschreibt den ''Hauptbahnhof Heidelberg'' der Stadt Deutschen Bahn; für Bus- und Straßenbahnhaltestelle siehe {{Haltestelle|Heidelberg|Hauptbahnhof}}.}}


[[Bild:600px-S-Bahn_Berlin_Logo.png|right|100px]]
{{In Arbeit}}


Der "neue" [[Heidelberg]]er '''Hauptbahnhof''' wurde [[1955]] als moderner Durchgangsbahnhof fertig gebaut. Er löste den alten Hauptbahnhof in der Stadtmitte ab, welcher als Kopfbahnhof angelegt war. Er liegt nun am Westende des Stadtzentrums. Die Straßenachse zur [[Altstadt (Heidelberg)|Altstadt]] und dem Schloss hin heißt [[Kurfürstenanlage  (Heidelberg)|Kurfürstenanlage]]. Der Hauptbahnhof ist an das Nah- und Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen.
Der '''Hauptbahnhof Heidelberg''' ist ein [[1955]] erbauter Durchgangsbahnhof der Kategorie 2. Er ist an das Nah- und Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn {{DB-Symbol}} angeschlossen. Bis 1955 existierte bereits sein [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|Vorgängerbahnhof]] unter diesem Namen, an einem anderen Standort.


Auf die alte Lage des ehemaligen Hauptbahnhofes weist heute noch die [[Bahnhofstraße (Heidelberg)|Bahnhofstraße]] hin, die vom alten Bahnhof weg an den Gleisen (heute Kurfürstenanlage) in Richtung [[Eppelheim]] entlang führte.
[[Bild:Hbf HD 3.jpg|thumb|400px|Bahnhofshalle mit nordöstl. Flügelanbau im Abendlicht]]
[[Bild:Hbf HD 3.jpg|thumb|400px|Bahnhofshalle mit nordöstl. Flügelanbau im Abendlicht]]
== Allgemeines ==
Der Hauptbahnhof Heidelberg ist der einzige Fernbahnhof in Heidelberg und Start- und Endpunkt für verschiedene Regionalzüge der {{DB-Symbol}} sowie für verschiedene Linien der [[S-Bahn Rhein-Neckar]]. Er wird außerdem vom privatwirtschaftlich betriebenen Flixtrain (früher Locomore) angefahren.


{{Verkehrstafel zur Lokation|Gesamt=Heidelberg|Teil=Hauptbahnhof}}
Die Anlage liegt am westlich der [[Weststadt (Heidelberg)|Weststadt]], südlich [[Bergheim|Bergheims]] und nördlich er in den 2000er und 2010er errichteten Bahnstadt. Seine Lage verdankt er der Notwendigkeit eine Durchbindung von Mannheim, sowohl Richtung Karlsruhe als auch in das Neckartal zu ermöglichen. Am [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|historischen Kopfbahnhofs]] am Rande der Altstadt war das nicht möglich.


==Form follows Function ==
Der Bahnhof gilt als Bahnhof der Kategorie 2. Er verfügt über einen Informationsschalter, ein Reisezentrum, Schließfächer, Mobilitätsservice, Barrierefreien Zugang ins Gebäude und auf die Gleise, Toiletten (kostenpflichtig), Parkplätze (kostenpflichtig), Fahrradstellplätze, einen Taxistand und Räume der Bahnhofsmission<ref> [https://www.bahnhof.de/bahnhof-de/Heidelberg_Hbf-1023482|Hauptbahnhof Heidelberg] auf bahnhof.de der Deutschen Bahn, Abgerufen am 15.10.2018</ref>.
Das Grundgesetz der modernen Architekur und des Designs fordert, dass die äußere Hülle (die Form) der Funktion angepasst werden muss. Diesem Gesetz folgte der Bahnhofsentwurf mit seinen vier wesentlichen Bauelementen: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihren geschwungenen Spannbetonüberdachungen (nur noch teilweise erhalten). Die Erschließung für die Bahnpost blieb weitgehend unsichtbar. Betriebsleitung und Stellwerk waren z. T. hinter der Empfangshalle "versteckt".


Die  zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. An der Außenfassade mahnt eine übergroße Normaluhr die Reisenden. In dieser Fassade sind zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen öffnende Kioske (Lebensmittel, Zeitungen, Andenken) eingebaut. An der Stirnwand gab es jahrzehntelang eine -jetzt verdeckte- Werbung für die [[Heidelberger Druckmaschinen]] und zu den Gleisen hin die Normaluhr und eine Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber.
Es führen zehn Gleise durch den Hauptbahnhof, von denen neun per Bahnsteig erreichbar sind. Gleis 6 hingegen hat keine Bahnsteiganbindung.


Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Der Schnellimbiss wie auch die Bahnhofsgaststätte mit dem angegliederten Wein- und Gesellschaftszimmer sind mit großen verglasten Türen zum Bahnhofsplatz geöffnet, auf dem ursprünglich im Sommer auch eine Terrassenbewirtschaftung vorgesehen war. Daraus wurde bisher noch nichts. Aber es gibt einen Anbau mit [[McDonald's]] und einem [[Ibis Hotel Heidelberg|Ibis-Hotel]] dazu. Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Friseur-, Wasch- und Baderäume auf.
== Anbindung ==
{|class="prettytable" style="max-width:15em; float:right; clear:right;"
|-
! Heidelberg Hauptbahnhof {{DB-Symbol}}
|-
| {{Weblink|1=reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel.exe/dn?input=8000156&boardType=arr&time=actual&productsDefault=1111111111&start=yes|2=<font style="border: 1px solid Black; color:Black; background:White">&nbsp;Ankunft&nbsp;</font>}} {{Weblink|1=reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel.exe/dn?input=8000156&boardType=dep&time=actual&productsDefault=1111111111&start=yes|2=<font style="border: 1px solid Black; color:Black; background:Yellow">&nbsp;Abfahrt&nbsp;</font>}}
|}
Der Hauptbahnhof Heidelberg ist an das ICE-Netz, sowie das IC/EC-Netz der DB Fernverkehr angebunden. Außerdem verkehren RE und RB-Züge sowie die Linien {{LinieS1-Symbol}}, {{LinieS2-Symbol}}, {{LinieS3-Symbol}}, {{LinieS4-Symbol}}, {{LinieS5-Symbol}}, {{LinieS51-Symbol}} der [[S-Bahn Rhein-Neckar]].
 
[[Bild:HbahnH.jpg|thumb| Güterbahnhof am li. Bildrand, weiteroben Betriebswerk; vom Hubschrauber aus, 26.11.06]]
 
Um den Hauptbahnhof herum befinden sich verschiedene Bus- und Straßenbahnhaltestellen des Nah- und Regionalverkehrs sowie der Fernbusbahnhof. Die Hauptanbindung besteht durch die Haltestelle {{Haltestelle|Heidelberg|Hauptbahnhof}}, die durch die Nord- und Ostausgänge erreicht werden können. Durch den Südausgang ist außerdem die Haltestelle {{Haltestelle|Heidelberg|Hauptbahnhof (Süd)}} erreichbar.
 
Im Schienennetz der Deutschen Bahn liegt besteht westwärts die Anbindung nach Mannheim, sowie die Abzweigung nach Norden bei in Mannheim-Friedrichsfeld. Von der Ostausfahrt des Bahnhofs wird die Strecke nach Karlsruhe über Bruchsal erreicht, sowie die Neckar- und Elsenztalbahn.
 
Sowohl die Strecke nach Mannheim, als auch die Strecke nach Bruchsal/Karlsruhe werden sowohl für den Fernverkehr, Güterverkehr, Regionalverkehr, S-Bahn Verkehr als auch von Privatbahnen wie dem Locomore genutzt. Sie sind über weite Strecken nur Eingleisig ausgebaut, was dazu führt, dass sich Verspätungen durch die verschiedenen Zuggattungen verbreiten, da nicht genügend Überholmöglichkeiten bestehen um z.B. einen verspäteten ICE an einer pünktlichen S-Bahn vorbeifahren zu lassen. Diese Engpässe führen dazu, dass beispielsweise die S-Bahn Linien S5 und S6 entgegen ihrer ursprünglichen Planung nicht von Sinsheim bzw Eppingen durchgebunden werden konnte, sondern die S5/S51 in Heidelberg endet und die S6 erst in Mannheim startet.
 
 
 
== Gebäude ==
Der Neubau des Bahnhofs orientierte sich am zeigenössischen Verständnis des Designgrundsatzes "form follows function". So ist der Bahnhof ein Zweckbau im Gegensatz zu den prunkvollen Repräsentationsbauten vorhergehender Jahrzehnte. Der Entwurf gliederte sich daher in vier wesentliche Elemente: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihren geschwungenen Spannbetonüberdachungen (nur noch teilweise erhalten). Die Erschließung für die Bahnpost blieb weitgehend unsichtbar. Betriebsleitung und Stellwerk waren z. T. hinter der Empfangshalle "versteckt".
 
Die  zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. An der Außenfassade ist eine große Normaluhr angebracht. In dieser Fassade sind zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen zu öffnende Kioske eingebaut, wobei die öffnung nach außen heute nicht mehr genutzt wird.
 
An der Stirnwand zu den Gleisen befindet sich eine Normaluhr und eine Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber. Die gegenüberliegende Seite zum Nordausgang wurde über jahrzehnte durch eine Werbung der [[Heidelberger Druckmaschinen]] geprägt, die heute nicht mehr zu sehen ist.
 
Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Die frühere Bahnhofsgaststätte wurde in den 2000ern komplett neu gestaltet und erst durch das Café Zapata und schließlich durch das [[Metropolis]] bewirtschaftet. Das Metropolis ist sowohl durch die Empfangshalle, als auch vom Bahnhofsvorplatz durch seine großen verglasten Türen erreichbar. . Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Friseur-, Wasch- und Baderäume auf. Nur über den Vorplatz erreichbar ist das benachbarte [[McDonald's]]-Restaurant und das angebaute [[Ibis Hotel Heidelberg|Ibis-Hotel]]


Die Planung des Empfangsgebäudes ist ein Werk des Hochbaudezernenten der Bundesbahndirektion Stuttgart Helmuth Conradi (1903-1973), einem Architektur-Schüler von Paul Schmitthenner und [[Paul Bonatz]] an der TH Stuttgart.
Die Planung des Empfangsgebäudes ist ein Werk des Hochbaudezernenten der Bundesbahndirektion Stuttgart Helmuth Conradi (1903-1973), einem Architektur-Schüler von Paul Schmitthenner und [[Paul Bonatz]] an der TH Stuttgart.


[[Bild:HbahnH.jpg|thumb| Güterbahnhof am li. Bildrand, weiteroben Betriebswerk; vom Hubschrauber aus, 26.11.06]]
Das Betriebswerk im Vorfeld, der kleine Güterbahnhof nebenan und die Stellwerke waren zwar für die Funktion des Gesamtbetriebs Eisenbahn erforderlich - aber nicht für den Reisezweck aus der Sicht des individuellen Reisenden. Sie entstanden deshalb zum Teil in einer anderen, bescheideneren Formensprache, z. T. bereits in den 30er Jahren.


== Zu seiner Geschichte ==
== Geschichte ==
===1955 Umzug und Eröffnung===
Am [[5. Mai]] [[1955]] wurde der Hauptbahnhof vom damaligen Bundespräsidenten [[Theodor Heuss]] eröffnet. Der Umzug von Bahnhof und Gleisanlagen aus der Stadtmitte um zwei Kilometer nach Westen erforderte jahrelange Bauarbeiten und detaillierte Planungen, weil der Verkehr auf den Gleisen immer aufrecht erhalten wurde.
Am [[5. Mai]] [[1955]] wurde der Hauptbahnhof vom damaligen Bundespräsidenten [[Theodor Heuss]] eröffnet. Der Umzug von Bahnhof und Gleisanlagen aus der Stadtmitte um zwei Kilometer nach Westen erforderte jahrelange Bauarbeiten und detaillierte Planungen, weil der Verkehr auf den Gleisen immer aufrecht erhalten wurde.


Der [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|Vorgängerbau (Alter Heidelberger Hauptbahnhof)]] entstand in den Jahren nach [[1840]]. Bereits damals wurde an der Stadtmauer einer der ersten deutschen Bahnhöfe unweit des heutigen Verkehrsknotens [[Bismarckplatz (Heidelberg)|Bismarckplatz]] auf der damals ''grünen Wiese'', weit außerhalb, errichtet. Es ging um die erste badische Bahnverbindung nach [[Mannheim]]. Als 1846  die Strecke nach Frankfurt hinzukam, wurde neben dem bereits bestehenden Badischen Bahnhof ein weiterer Kopfbahnhof, der Main-Neckar-Bahnhof, ungefähr da errichtet, wo heute das Mengler-Hochhaus steht. 1953 entstand wieder einer der modernsten Bahnhöfe, ausgestattet mit neuster Technik im Nachkriegsdeutschland. Das "Kopfmachen" der Züge konnte entfallen. Schluß war es noch nicht mit "''Mannem hinne''" ab [[Friedrichsfeld]].
Der [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|Vorgängerbau]] entstand in den Jahren nach [[1840]]. Bereits damals wurde an der Stadtmauer einer der ersten deutschen Bahnhöfe unweit des heutigen Verkehrsknotens [[Bismarckplatz (Heidelberg)|Bismarckplatz]] auf der damals ''grünen Wiese'', weit außerhalb, errichtet. Es ging um die erste badische Bahnverbindung nach [[Mannheim]]. Als 1846  die Strecke nach Frankfurt hinzukam, wurde neben dem bereits bestehenden Badischen Bahnhof ein weiterer Kopfbahnhof, der Main-Neckar-Bahnhof, ungefähr da errichtet, wo heute das Mengler-Hochhaus steht. 1953 entstand wieder einer der modernsten Bahnhöfe, ausgestattet mit neuster Technik im Nachkriegsdeutschland. Das "Kopfmachen" der Züge konnte entfallen.


Das gewonnene innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und der [[Kurfürsten-Anlage (Heidelberg)|Kurfürsten-Anlage]],einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt.


Das gewonnene innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt: die [[Kurfürsten-Anlage (Heidelberg)|Kurfürsten-Anlage]].
<!-- Relevanz ?
 
===Bahnstadt ===
===Bahnstadt ===
Der Güterbahnhof Heidelberg wurde 1997 stillgelegt. Auf dem großen Gelände zwischen [[Speyerer Straße (Heidelberg)|Speyerer Straße]] und [[Pfaffengrund]] wird nun ein neuer Stadtteil geplant. Seine Planungen laufen unter dem vorläufigen Namen ''[[Bahnstadt|Bahnstadt]]''. Die Deutsche Bahn ist immer noch Eigentümer der größten Geländeanteile in diesem Bereich. Beim städtebaulichen Konzept ist auch die Frage der Bodensanierung von dort vermuteten Altlasten zu klären.
Der Güterbahnhof Heidelberg wurde 1997 stillgelegt. Auf dem großen Gelände zwischen [[Speyerer Straße (Heidelberg)|Speyerer Straße]] und [[Pfaffengrund]] wird nun ein neuer Stadtteil geplant. Seine Planungen laufen unter dem vorläufigen Namen ''[[Bahnstadt|Bahnstadt]]''. Die Deutsche Bahn ist immer noch Eigentümer der größten Geländeanteile in diesem Bereich. Beim städtebaulichen Konzept ist auch die Frage der Bodensanierung von dort vermuteten Altlasten zu klären.
 
-->
<!-- verbleib noch nicht recherchiert
===Alte Drehscheibe===
===Alte Drehscheibe===
In Heidelberg gab es eine Drehscheibe für Dampfloks zum Wenden im Betriebsbahnhof etwa auf Höhe von Stellwerk 2 (neben dem Ochsenkopf). In der Rhein-Neckar-Zeitung war zu lesen, dass es auf dem zukünftigen Bahnstadtgelände in Heidelberg noch eine alte Drehscheibe gibt, deren Erhaltung vielleicht noch lohnt. Sie war zuletzt 1998 in Betrieb und wurde dann am 27. September 98 stillgelegt. Denn das wäre die letzte in ganz Nordbaden. Beide sollten am besten zu einem technischen Denkmal erklärt werden. Im neuen Betriebswerk am Ochsenkopf  für Elektroloks ab 1955 gab es dann nämlich nur noch eine Schiebebühne, die inzwischen auch weitgehend demoliert zu sein scheint. Der Rangierbahnhof existierte bis dahin  (neunziger Jahre), wurde aber bereits früher weitgehend von Mannheim abgelöst.  
In Heidelberg gab es eine Drehscheibe für Dampfloks zum Wenden im Betriebsbahnhof etwa auf Höhe von Stellwerk 2 (neben dem Ochsenkopf). In der Rhein-Neckar-Zeitung war zu lesen, dass es auf dem zukünftigen Bahnstadtgelände in Heidelberg noch eine alte Drehscheibe gibt, deren Erhaltung vielleicht noch lohnt. Sie war zuletzt 1998 in Betrieb und wurde dann am 27. September 98 stillgelegt. Denn das wäre die letzte in ganz Nordbaden. Beide sollten am besten zu einem technischen Denkmal erklärt werden. Im neuen Betriebswerk am Ochsenkopf  für Elektroloks ab 1955 gab es dann nämlich nur noch eine Schiebebühne, die inzwischen auch weitgehend demoliert zu sein scheint. Der Rangierbahnhof existierte bis dahin  (neunziger Jahre), wurde aber bereits früher weitgehend von Mannheim abgelöst.<ref>Rhein-Neckar-Zeitung, Nr. 175 vom 25. Nov. 2008, Seite 5</ref>
 
(Rhein-Neckar-Zeitung, Nr. 175 vom 25. Nov. 2008, Seite 5)


-->
<!-- 12 Jahre ist nicht mehr neu
===Neue Leittechnik ab 2006===
===Neue Leittechnik ab 2006===
Der Heidelberger Hauptbahnhof wird seit 2006 von [[Karlsruhe]] aus "ferngesteuert". Das heißt, dass von dort die Weichen und Signale (Bahnler-Deutsch: die Fahrstraßen) bedient werden. Die Umstellung des Heidelberger Hauptbahnhofs auf das neue elektronische Stellwerk verlief nach Bahnberichten am 25. und 26. November 2006 reibungslos. An diesen beiden Tagen war der Bahnverkehr in und um Heidelberg allerdings dafür auch völlig eingestellt. Auch die Ansagen für die Bahnsteig-Kundschaft kommen nun per Kabel von auswärts, nämlich vom [[Hauptbahnhof Mannheim|HBhf Mannheim]].
Der Heidelberger Hauptbahnhof wird seit 2006 von [[Karlsruhe]] aus "ferngesteuert". Das heißt, dass von dort die Weichen und Signale (Bahnler-Deutsch: die Fahrstraßen) bedient werden. Die Umstellung des Heidelberger Hauptbahnhofs auf das neue elektronische Stellwerk verlief nach Bahnberichten am 25. und 26. November 2006 reibungslos. An diesen beiden Tagen war der Bahnverkehr in und um Heidelberg allerdings dafür auch völlig eingestellt. Auch die Ansagen für die Bahnsteig-Kundschaft kommen nun per Kabel von auswärts, nämlich vom [[Hauptbahnhof Mannheim|HBhf Mannheim]].


-->
<!-- Neuformulierung und aktualisierung nötig
=== Querbahnsteighalle, Ausgang Süd ===
=== Querbahnsteighalle, Ausgang Süd ===


Zeile 47: Zeile 73:


Aktualisierung: Die Verlängerung wurde inzwischen gebaut (bis August 2011). Allerdings mit der in Andeutuung beschriebenen (… dummerweise) Zwischenlösung, weil noch keine ebenerdige Anbindung der Bahnstadt erreicht ist. Konstruktiv unterscheidet sich der Anbau durch die vollständig gerade Decke, die nicht die bisherigen drei flachen Gewölbebögen in der Längsrichtung fortführt. Bei Nacht ist das neue Teilstück auffällig in blau ausgeleuchtet.
Aktualisierung: Die Verlängerung wurde inzwischen gebaut (bis August 2011). Allerdings mit der in Andeutuung beschriebenen (… dummerweise) Zwischenlösung, weil noch keine ebenerdige Anbindung der Bahnstadt erreicht ist. Konstruktiv unterscheidet sich der Anbau durch die vollständig gerade Decke, die nicht die bisherigen drei flachen Gewölbebögen in der Längsrichtung fortführt. Bei Nacht ist das neue Teilstück auffällig in blau ausgeleuchtet.
-->


== Bilder ==
== Bilder ==
Zeile 88: Zeile 115:
)
)


== Siehe auch ==
* Über den Parkplatz am Nordwestlichen Ausgang (Straßenbahnen) und die [[Kurfürsten-Passage (Heidelberg)|Kurfürsten-Passage]] kommt man von dort in 2 Minuten zum Ausweichspielort des [[Theater (Heidelberg)|Städtischen Theaters]], dem [[Theater (Heidelberg)|Theaterzelt]] an der Alten Feuerwache.


[[Kategorie:Bahnhof]]
[[Kategorie:Bahnhof]]
Zeile 100: Zeile 125:
[[Kategorie:Kurfürsten-Anlage Heidelberg]]
[[Kategorie:Kurfürsten-Anlage Heidelberg]]
[[Kategorie:Schienenverkehr (Mannheim)]]
[[Kategorie:Schienenverkehr (Mannheim)]]
[[Kategorie:Verkehr (Mannheim)]] <!--        Als überregional wichtiger Halt ???      -->
[[Kategorie:Hauptbahnhof]]
[[Kategorie:Hauptbahnhof]]

Version vom 15. Oktober 2018, 18:07 Uhr

Disambig-50px.png Dieser Artikel beschreibt den Hauptbahnhof Heidelberg der Stadt Deutschen Bahn; für Bus- und Straßenbahnhaltestelle siehe (H) Hauptbahnhof.


Artikel in Arbeit

An diesem Artikel wird aktuell gearbeitet. Anfragen, Ergänzungen, Anregungen, Kritik und Kommentare bitte in die Artikeldiskussion oder direkt an den Autor
Letzte Bearbeitung war am 2018-10-15 von Dfg2.

Der Hauptbahnhof Heidelberg ist ein 1955 erbauter Durchgangsbahnhof der Kategorie 2. Er ist an das Nah- und Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn DB angeschlossen. Bis 1955 existierte bereits sein Vorgängerbahnhof unter diesem Namen, an einem anderen Standort.

Bahnhofshalle mit nordöstl. Flügelanbau im Abendlicht

Allgemeines

Der Hauptbahnhof Heidelberg ist der einzige Fernbahnhof in Heidelberg und Start- und Endpunkt für verschiedene Regionalzüge der DB sowie für verschiedene Linien der S-Bahn Rhein-Neckar. Er wird außerdem vom privatwirtschaftlich betriebenen Flixtrain (früher Locomore) angefahren.

Die Anlage liegt am westlich der Weststadt, südlich Bergheims und nördlich er in den 2000er und 2010er errichteten Bahnstadt. Seine Lage verdankt er der Notwendigkeit eine Durchbindung von Mannheim, sowohl Richtung Karlsruhe als auch in das Neckartal zu ermöglichen. Am historischen Kopfbahnhofs am Rande der Altstadt war das nicht möglich.

Der Bahnhof gilt als Bahnhof der Kategorie 2. Er verfügt über einen Informationsschalter, ein Reisezentrum, Schließfächer, Mobilitätsservice, Barrierefreien Zugang ins Gebäude und auf die Gleise, Toiletten (kostenpflichtig), Parkplätze (kostenpflichtig), Fahrradstellplätze, einen Taxistand und Räume der Bahnhofsmission[1].

Es führen zehn Gleise durch den Hauptbahnhof, von denen neun per Bahnsteig erreichbar sind. Gleis 6 hingegen hat keine Bahnsteiganbindung.

Anbindung

Heidelberg Hauptbahnhof DB
 Ankunft   Abfahrt 

Der Hauptbahnhof Heidelberg ist an das ICE-Netz, sowie das IC/EC-Netz der DB Fernverkehr angebunden. Außerdem verkehren RE und RB-Züge sowie die Linien S1, S2, S3, S4, S5, S51 der S-Bahn Rhein-Neckar.

Güterbahnhof am li. Bildrand, weiteroben Betriebswerk; vom Hubschrauber aus, 26.11.06

Um den Hauptbahnhof herum befinden sich verschiedene Bus- und Straßenbahnhaltestellen des Nah- und Regionalverkehrs sowie der Fernbusbahnhof. Die Hauptanbindung besteht durch die Haltestelle (H) Hauptbahnhof, die durch die Nord- und Ostausgänge erreicht werden können. Durch den Südausgang ist außerdem die Haltestelle (H) Hauptbahnhof (Süd) erreichbar.

Im Schienennetz der Deutschen Bahn liegt besteht westwärts die Anbindung nach Mannheim, sowie die Abzweigung nach Norden bei in Mannheim-Friedrichsfeld. Von der Ostausfahrt des Bahnhofs wird die Strecke nach Karlsruhe über Bruchsal erreicht, sowie die Neckar- und Elsenztalbahn.

Sowohl die Strecke nach Mannheim, als auch die Strecke nach Bruchsal/Karlsruhe werden sowohl für den Fernverkehr, Güterverkehr, Regionalverkehr, S-Bahn Verkehr als auch von Privatbahnen wie dem Locomore genutzt. Sie sind über weite Strecken nur Eingleisig ausgebaut, was dazu führt, dass sich Verspätungen durch die verschiedenen Zuggattungen verbreiten, da nicht genügend Überholmöglichkeiten bestehen um z.B. einen verspäteten ICE an einer pünktlichen S-Bahn vorbeifahren zu lassen. Diese Engpässe führen dazu, dass beispielsweise die S-Bahn Linien S5 und S6 entgegen ihrer ursprünglichen Planung nicht von Sinsheim bzw Eppingen durchgebunden werden konnte, sondern die S5/S51 in Heidelberg endet und die S6 erst in Mannheim startet.


Gebäude

Der Neubau des Bahnhofs orientierte sich am zeigenössischen Verständnis des Designgrundsatzes "form follows function". So ist der Bahnhof ein Zweckbau im Gegensatz zu den prunkvollen Repräsentationsbauten vorhergehender Jahrzehnte. Der Entwurf gliederte sich daher in vier wesentliche Elemente: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihren geschwungenen Spannbetonüberdachungen (nur noch teilweise erhalten). Die Erschließung für die Bahnpost blieb weitgehend unsichtbar. Betriebsleitung und Stellwerk waren z. T. hinter der Empfangshalle "versteckt".

Die zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. An der Außenfassade ist eine große Normaluhr angebracht. In dieser Fassade sind zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen zu öffnende Kioske eingebaut, wobei die öffnung nach außen heute nicht mehr genutzt wird.

An der Stirnwand zu den Gleisen befindet sich eine Normaluhr und eine Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber. Die gegenüberliegende Seite zum Nordausgang wurde über jahrzehnte durch eine Werbung der Heidelberger Druckmaschinen geprägt, die heute nicht mehr zu sehen ist.

Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Die frühere Bahnhofsgaststätte wurde in den 2000ern komplett neu gestaltet und erst durch das Café Zapata und schließlich durch das Metropolis bewirtschaftet. Das Metropolis ist sowohl durch die Empfangshalle, als auch vom Bahnhofsvorplatz durch seine großen verglasten Türen erreichbar. . Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Friseur-, Wasch- und Baderäume auf. Nur über den Vorplatz erreichbar ist das benachbarte McDonald's-Restaurant und das angebaute Ibis-Hotel

Die Planung des Empfangsgebäudes ist ein Werk des Hochbaudezernenten der Bundesbahndirektion Stuttgart Helmuth Conradi (1903-1973), einem Architektur-Schüler von Paul Schmitthenner und Paul Bonatz an der TH Stuttgart.


Geschichte

Am 5. Mai 1955 wurde der Hauptbahnhof vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eröffnet. Der Umzug von Bahnhof und Gleisanlagen aus der Stadtmitte um zwei Kilometer nach Westen erforderte jahrelange Bauarbeiten und detaillierte Planungen, weil der Verkehr auf den Gleisen immer aufrecht erhalten wurde.

Der Vorgängerbau entstand in den Jahren nach 1840. Bereits damals wurde an der Stadtmauer einer der ersten deutschen Bahnhöfe unweit des heutigen Verkehrsknotens Bismarckplatz auf der damals grünen Wiese, weit außerhalb, errichtet. Es ging um die erste badische Bahnverbindung nach Mannheim. Als 1846 die Strecke nach Frankfurt hinzukam, wurde neben dem bereits bestehenden Badischen Bahnhof ein weiterer Kopfbahnhof, der Main-Neckar-Bahnhof, ungefähr da errichtet, wo heute das Mengler-Hochhaus steht. 1953 entstand wieder einer der modernsten Bahnhöfe, ausgestattet mit neuster Technik im Nachkriegsdeutschland. Das "Kopfmachen" der Züge konnte entfallen.

Das gewonnene innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und der Kurfürsten-Anlage,einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt.


Bilder

Literatur

  • Josef Kaiser, Martin Schack, Richard Winter: 50 Jahre neuer Heidelberger Hauptbahnhof. Von den Anfängen bis zum modernsten Bahnhof Deutschlands. Message, Ludwigshafen am Rhein. 2005. 140 S. ISBN 3934845258 (erschienen zum Bahnhofsjubiläum)
    • darin Josef Kaiser: Heidelberger Zentralstation feierte Jubiläum (online mit mehreren Abbildungen)
  • Martin Schack: Neue Bahnhöfe. Empfangsgebäude der Deutschen Bundesbahn 1948 bis 1973. Neddermeyer. 216 Seiten – 2004. ISBN 3933254493
  • Burkhard Wollny, Andreas Knipping: Deutsche Bundesbahn. Ein Rückblick auf die Jahre 1949-1993. Transpress. 408 Seiten – 2005. ISBN 3613712725

Anschrift und Weblinks

Anschrift, Lage des Hauptbahnhofs
Willy-Brandt-Platz 5
69115 Heidelberg (Bergheim)
Links zur Bahn
3-Löwen-Takt - eine telefonische Fahrplanauskunft
für Bus und Bahn unter
Telefon: 01 80 5 77 99 66 (12 Ct./min. im Telekom-Festnetz).
Der 3-Löwen-Takt bietet Bahn-Specials für Baden-Württemberg
Links zur Verlängerung der Bahnsteighalle
Weitere Fotos, Geschichten...

)

  1. Heidelberg auf bahnhof.de der Deutschen Bahn, Abgerufen am 15.10.2018