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Der Dom, auf dem höchsten Punkt der Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik.
Der Dom, auf dem höchsten Punkt der Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik. Er ist neben denen von Mainz und Speyer einer der drei romanischen Kaiserdome.


Die Vorgeschichte des Wormser Domes reicht in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert.
Die Vorgeschichte des Wormser Domes reicht in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert.

Version vom 17. Juli 2018, 08:49 Uhr

Worms innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar

Worms ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz und mit 80.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz nach Mainz, Ludwigshafen, Koblenz, Trier und Kaiserslautern. Worms ist ein Mittelzentrum (mit Teilfunktion eines Oberzentrums) am Rande der Metropolregion Rhein-Neckar, zu der die Stadt gehört.

Gliederung der Stadt

Worms ist in acht Stadtbezirke mit 19 Stadtteilen gegliedert. Eine Übersicht über die Stadtbezirke mit den Stadtteilen:

  • Stadtbezirk Innenstadt
    • Stadtteil Stadtzentrum
  • Stadtbezirk Stadtgebiet Süd
  • Stadtbezirk Stadtgebiet Nord
    • Stadtteil Innenstadt Nord
  • Stadtbezirk Stadtgebiet Südwest
    • Stadtteil Innenstadt West
    • Stadtteil Innenstadt Südwest
  • Stadtbezirk Westliche Vororte
    • Stadtteil Westliche Vororte
    • Stadtteil Hochheim
    • Stadtteil Neuhausen
    • Stadtteil Herrnsheim
    • Stadtteil Leiselheim
  • Stadtbezirk Vororte Südwest
    • Stadtteil Horchheim
    • Stadtteil Weinsheim
    • Stadtteil Wiesoppenheim
    • Stadtteil Heppenheim (an der Wiese)
  • Stadtbezirk Westliche Außenbezirke
  • Stadtbezirk Nördliche Vororte
    • Stadtteil Rheindürkheim
    • Stadtteil Ibersheim

Vereine

Ehrenbürger

1870 (15. November)
Graf Otto von Bismarck-Schönhausen, Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident

Personen mit besonderem Bezug zu Worms

In Worms geboren

  • Ludwig Blenker (* 31. Juli 1812 in Worms; † 31. Oktober 1863 im Rockland County, Vereinigte Staaten) Kommandeur der Pfälzischen Volkswehr 1849, später US-General im Bürgerkrieg
  • Albrecht Glaser (* 8. Januar 1942), Politiker der CDU und der AfD
  • Petra Gerster (* 25. Januar 1955), Journalistin und Fernsehmoderatorin

Personen, die in Worms gewirkt haben

  • Hanno von Worms († 978), Bischof von Worms
  • Otto von Worms (um 948–1004), Salier, Herzog von Lothringen, Vater Papst Gregors V. und Großvater Kaiser Konrads II.
  • Burchard von Worms (um 965–1025), Bischof von Worms
  • Raschi (Rabbi Schlomo ben Jizchak, 1040–1105), Talmudkommentator, studierte in Worms.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Religiöse Bauwerke

Dom

Der Dom, auf dem höchsten Punkt der Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik. Er ist neben denen von Mainz und Speyer einer der drei romanischen Kaiserdome.

Die Vorgeschichte des Wormser Domes reicht in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert.

Der Dom wurde 1130 bis 1181 erbaut, wobei parallel zum Neubau der Abriss einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts erfolgte.

Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstwahl (Leo IX.) im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; der Reichstag zu Worms (1521), während dem sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste.

Heute ist der Dom eine katholische Pfarrkirche, die 1925 durch den Papst zur „Basilica minor“ erhoben wurde. Dieser päpstliche Ehrentitel soll die Bedeutung einer Kirche für das Umland hervorheben.

Liebfrauenkirche

Jüdischer Friedhof "Heiliger Sand"

Der älteste jüdische Friedhof in Europa, das älteste Grab stammt aus dem Jahr 1034. Wegen der Gräber berühmter jüdischer Gelehrter des Mittelalters wie des Meir von Rothenburg, aber auch zahlreicher anderer Gelehrter ("Rabbinental") kommen Besucher aus der ganzen Welt, viele legen Steine, zum Teil mit Wünschen auf Zetteln auf die Grabsteine. Es kommen auch viele Schulklassen. Männliche Besucher sollte, da es sich um eine Stätte von religiöser Bedeutung handelt, eine Kopfbedeckung tragen, was aber häufig nicht beachtet wird. Der Friedhof ist für jeden Besucher kostenlos zugänglich. Die vielen uralten Grabsteine, die schmucklos auf einer Rasenfläche stehen, erzeugen eine eigenartige Atmosphäre. Der Friedhof liegt nahe des Domes St. Peter und ist von dort zu Fuß gut zu erreichen.

ehemalige religiöse Bauwerke

Weltliche Bauwerke

  • Andreasstift mit der ehemaligen Kirche St. Andreas, dort ist heute das Museum der Stadt untergebracht


Weihnachtsmarkt

Most Ancient European Towns Network

Worms gehört mit Köln, Augsburg und Trier zu den ältesten Städten Deutschlands. Es ist einziges deutsches Mitglied im Most Ancient European Towns Network (Arbeitskreis der ältesten Städte Europas).

Ort der Nibelungensage

Worms sieht sich als Ort, der in der Nibelungensage eine wichtige Rolle als Hauptstadt des Nibelungenlandes spielt. Es war nur konsequent unter Nutzung der Stadtmauer ein Nibelungenmuseum einzurichten.

Alljährlich finden seit 2001 die Nibelungenfestspiele in Worms statt.

Lutherstadt

Worms zählt zu den Lutherstädten, in denen der deutsche Kirchenreformator Martin Luther gelebt hat oder maßgeblich aufgetreten ist. Gemeint ist hier sein Auftritt beim Reichstag zur Rechtfertigung seiner Sonderlehre und die Flucht danach, um der Reichsacht zu entgehen. Das zu Ehren des Reformators Martin Luther von Ernst Rietschel geschaffene und am 25. Juni 1868 enthüllte Lutherdenkmal in Worms, wo Luther 1521 vor dem Reichstag stand, ist das größte Reformationsdenkmal der Welt.


Mit Speyer und Heidelberg gibt es drei Bedeutende Orte der lutherischen Reformation in der Region.

Wormser Backfischfest

Alt und Jung treffen sich auf der »Kisselswiese« um gemeinsam zu feiern und die besondere Atmosphäre auf dem Festplatz, im Wonnegauer Weinkeller, dem Stiftskeller und in den »Gaadewirtschaften« zu genießen. Es ist die Mischung aus Volks- und Weinfest, die das Backfischfest so unverwechselbar macht. Moderne und traditionelle Fahrgeschäfte, der Duft der Süßwaren und deftiger Mahlzeiten und die guten Tropfen unserer heimischen Winzer schaffen eine einmalige Atmosphäre, die neben uns Wormsern viele Gäste und Besucher von außerhalb anzieht. Im Mittelpunkt unseres Traditionsfestes steht die Wormser Fischerzunft - die älteste Zunft Deutschlands (gegründet im Jahr 1106). Jedes Jahr, am letzten Samstag im August, übernimmt der "Bojemääschter vun de Fischerwääd" (Bürgermeister von der Fischerweide) mit seiner Backfischbraut die Amtsgeschäfte im Rathaus und es beginnt das neun Tage andauernde, größte Wein- und Volksfest am Rhein.

Geschichte

Ur- und Vorgeschichte

Für die Zeit seit etwa 5000 v. Chr. wurde durch archäologische Forschung eine sehr hohe Siedlungskontinuität für den Bereich der Stadt Worms festgestellt. Das Gebiet der heutigen Stadt liegt an einem hochwassergeschützten Uferstück des Rheines zwischen den Mündungen des Eisbachs (Rhein) und der Pfrimm, verkehrgünstig als Knotenpunkt von Fernstraßen. Die keltische Bezeichnung “Borbetomagus” bzw. “Borbitumagus” ist der älteste durch antike Zeugnisse überlieferte Name für die Stadt. Die keltische Keimzelle für die später römische Stadt lag nördlich der Pfrimm.

Altertum

Worms und sein Umland gehörten seit der augusteischen Zeit (27 v. - 14 n. Chr.) zum römischen Herrschaftsgebiet. Zu dieser Zeit befand sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein römisches Kastell in Worms.

Die Siedlung mit städtischem Charakter, die sich hier gebildet hat, trägt bei den Römern die seit dem 2. Jh. n. Chr. feststellbare offizielle Bezeichnung der Stadt “Civitas Vangionum” nach den in dieser Region ansässigen Vangionen. Diese waren ein germanisches, stark keltisiertes Volk, das von Caesar besiegt und am linken Rheinufer im Gebiet der Treverer und deren Hauptstadt Borbetomagus angesiedelt worden war. Die römische Civitas bildete vermutlich ein Oval mit ca. 1300 m Längendurchschnitt und 600 m Breite.

In der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts war der Limes gefallen und die Alamannen siedelten sich rechtsrheinisch an, dadurch wurde Worms wieder zum Grenzort. Zur Abwehr alamannischer Angriffe wurde eine Mauer errichtet. Als Besatzung erhielt Worms eine Abteilung der Legio II Flavia. Im 4. Jahrhundert besaß die Stadt den Rechtscharakter eines Municipiums, d.h. einer selbständigen Stadtgemeinde.

Seit 413 bestand ein kurzlebiges Burgunderreich am Mittelrhein. Sein Sitz wird von der Heldensage (vor allem im Nibelungenlied) und den auf dieser beruhenden literarischen Zeugnissen nach Worms verlegt.

Das Ende der römischen Herrschaft wird überwiegend auf die Zeit um 450 datiert. Archäologische Funde deuten auf Erste Spuren christlichen Lebens und Glaubens in Worms werden durch archäologische Funde für die zweite Hälfte des 4. Jahrhundert belegt.

Mittelalter

496: Die im Raum Worms lebenden Alamannen werden von den Franken niedergeworfen und ziehen sich an den Oberrhein zurück. Nun wird das Gebiet des südlichen Rheinhessen von Franken besiedelt.

Bischof Berthulf ist der erste sicher bezeugte Bischof von Worms. Er wird 614 in der Unterschriftenliste der großen Reichseinheitssynode von Paris genannt. Sitz einer Bischofskirche ist Worms vermutlich schon seit Mitte oder Ende des 4. Jahrhunderts. Das Patrozinium des Domes und mithin des Bistums, St. Peter und Paul, wird erstmals 628 bezeugt.

Der Name “Warmatia” die lateinische Form für die deutsche Bezeichung “Worms”, ist für das 7. Jahrhundert belegt. 754 wird Pfeddersheim (gehört heute zu Worms) erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen 766 und 793 werden im Lorscher Codex (heute eingemeindete) Gemeinden erstmals urkundlich erwähnt: im Jahr 766 die Gemeinden Horchheim, ca. 4 km südwestlich von Worms im Eisbachtal, und Heppenheim a.d. Wiese, 8 km südwestlich der Stadt gelegen, ebenso Ibersheim, eine kleine Gemeinde ca. 10 km nordöstlich von Worms, 771 Herrnsheim, ein 4 km nordwestlich von Worms gelegener Ort, drei Jahre später, im Jahr 774 die 8 km nordwestlich von Worms liegende Gemeinde Abenheim. Das ca. 6 km südwestlich von Worms auf der Südseite des Eisbachs gelegene Wiesoppenheim wird im Jahr 793 im Codex Laureshamensis genannt.

25. Dezember 790: Die Pfalz neben dem Dom brennt während eines Aufenthaltes Karls des Großen in Worms nieder. Ab 803 wird Worms Zentrum der fränkischen Politik und als solches zum bevorzugen Pfalzort.

Im Lorscher Codex wird die unmittelbar am Rhein ca. 8 km nördlich von Worms gelegene Gemeinde Rheindürkheim 812 erstmals urkundlich bezeugt.

829 wurden die Friesen, die Fernhandel betreiben, in Worms genannt. In der Nordostecke der Stadt, befand sich die Friesenansiedlung, die “platea Frisonum”, vermutlich zwischen der Friesensperre und dem Rheintor, da dieser Bereich dem den Friesen um 900 zur Unterhaltung zugewiesenen Mauerteil entspricht. Von 829 an findet sich die Bezeichnung “Wormatia” für die Stadt.

847: Bischof Samuel gründet das nordwestlich der Stadt gelegene Stift St. Cyriakus in Neuhausen an der Stelle einer wohl schon merowingischen Kirche.

Verkehr

Siehe auch

Literarisches / Tourismus


Weblinks