Geschichte (Heidelberg)

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Geschichte der Stadt Heidelberg.

Vorgeschichte

Im Jahr 1907 wird in Mauer bei Heidelberg der Unterkiefer des Homo Heidelbergensis gefunden, der auf ein Alter von etwa 600.000 Jahre geschätzt wird.

Antike

Zu römischer Zeit befand sich dort, wo heute der Stadtteil Neuenheim ist eine Siedlung und ein Militärlager. Über den Neckar führten eine Brücke und eine Furt.

Mittelalter bis 1693

Die älteste schriftliche Erwähnung Heidelbergs stammt aus dem Jahr 1196. Viele der umliegenden Gemeinden und Ortsteile sind allerdings erheblich älter. Einige von ihnen werden im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt (Handschuhsheim und Neuenheim 765, Rohrbach 766, Kirchheim und Wieblingen 767, Bergheim 769).

Erste urkundliche Erwähnung der "beiden Burgen", d.h. der "oberen" (auf dem kleinen Gaisberg) und der "unteren" Burg (des heutigen Schlosses) zu Heidelberg

Die Universität Heidelberg wird von Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz gegründet.

Vertreibung der Juden aus Heidelberg

Kurfürst Ruprecht III. von der Pfalz, (von 1400-1410 deutscher König Ruprecht I.)

Baubeginn des Ottheinrichbaus auf dem Schloß durch Kurfürst Otto Heinrich

Veröffentlichung des Heidelberger Katechismus

Erbauung des heutigen Gasthauses "Zum Ritter St. Georg" durch den Hugenotten Charles Belier

  • 1596 Die Pest tötet in Heidelberg fast ein Fünftel der Einwohnerschaft
  • 1612 Vollendung des Englischen Baues im Schloss

Friedrich V. - Kurfürst, 1619/20 König von Böhmen, "Winterkönig"

Friedrich V. heiratet Elisabeth Stuart, die Tochter des Königs Jakob von England

Belagerung und Erstürmung Heidelbergs durch die Truppen Tillys. Es folgt die zwangsweise Rekatholisierung der Bevölkerung

Maximilian I., Herzog von Bayern, gibt die Kriegsbeute "Bibliotheca Palatina" als Geschenk an Papst Gregor XV nach Rom.

Liselotte von der Pfalz, die spätere Herzogin von Orleans, wird in Heidelberg geboren.

Zweimalige Zerstörung der Stadt und des Heidelberger Schlosses durch Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg (Heidelberg deleta)

1694 bis 1900

Grundsteinlegung zum heutigen Rathaus

Errichtung einer Scheidemauer in der Heiliggeistkirche: den Chor erhalten die Katholiken, das Schiff die Reformierten (Zeichen für die Koexistens der Konfessionen)

Kurfürst Carl Philipp verlegt die Residenz der Kurpfalz nach Mannheim

Das Große Faß (221 726 l) wird erbaut

Goethe in Heidelberg (von hier aus nach Weimar)

Verkauf der Bildersammlung der Gebrüder Boissereé an König Ludwig I. von Bayern als Grundbestand der Alten Pinakothek in München.

Eröffnung der ersten badischen Eisenbahnlinie Neckartal-Heidelberg-Mannheim

entdecken Robert Wilhelm Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff die Spektralanalyse

In der Weststadt entstehen die ersten Häuser und Villen

Geburt Friedrich Eberts, des späteren 1. Reichspräsidenten

Friedrichs-Brücke (damals nach dem Füschden, heute Theodor-Heuss-Brücke)

Neuenheim läßt sich eingemeinden

ab 1901

  • [[1902]

Ueberle-Fähre (Höhe Keplerstraße; bis 1971)

Bau der Stadthalle

Beisetzung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert auf dem Bergfriedhof

Kanalisierung des Neckars

erstmalige Stauung des Neckars bei Wieblingen

Grundsteinlegung für die Neue Universität, gespendet von US-Bürgern (später z. T. Ehrenbürger)

Eröffnung der Autobahn Frankfurt-Mannheim-Heidelberg

Im Zweiten Weltkrieg blieb Heidelberg, im Vergleich zu anderen Deutschen Städten, von Fliegerangriffen weitgehend verschont. Daher überlebte auch die Altstadt.

Details siehe Zweiter Weltkrieg in der Region

Einweihung des neuen Hauptbahnhofs durch den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuß (auch Mitherausgeber der RNZ)

Gründung der Pädagogischen Hochschule; Erstes Universitätsgebäude im Neuenheimer Feld errichtet

Beginn der umstrittenen Altstadt-Sanierung unter dem OB Reinhold Zundel

Fußgängerbereich Altstadt fertiggestellt (1,6 km Länge, ohne Straßenbahn)

Restaurierung der 1903 erbauten Stadthalle als Kongreßhaus

Gründung der Hochschule für jüdische Studien

Klosterruine St. Michael wurde restauriert; Eröffnung des Jugendtheaters und Studios am Zwinger

600-Jahrfeier zur Gründung der Universität - Die vom Vatikan ausgeliehene Bibliotheca Palatina wurde auf Empore von Heilig Geist nachgestellt

Literatur

  • Heidelberg. Geschichte und Gestalt. Hrsg. von Elmar Mittler. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter, 1996. ISBN 3-9215-2446-6 (ist das derzeit aktuelle Referenzwerk)

zur Stadtgeschichte oder Einzelaspekten

  • Badisches Städtebuch; Band IV - 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arb.gem. der historischen Kommissionen Städtetag- Städtebund-Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  • Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe; Stuttgart, 1976, ISBN 3-17-002542-2
  • Buselmeier, Michael (Hg.). Heidelberg Lesebuch. Stadt-Bilder von 1800 bis heute. Frankfurt a. M.,1986.
  • Fink, Oliver: Kleine Heidelberger Stadtgeschichte. Regensburg 2005. ISBN 3-7917-1971-8
  • Heidelberg ... neu entdecken, ISBN 3-8313-1303-2
  • Scheffel, Joseph Victor von. "Die Burschenschaft und ihre Stellung in der Gegenwart", aus dem Nachlass herausgegeben und eingeleitet von Hansgeorg Schmidt-Bergmann, in: Allmende, eine allemannische Zeitschrift, Bd. 18, 1998. S. 45-52.
  • Seeling, Jens. "Heidelberg - Wanderungen durch die Erdgeschichte." Frankfurt, 2005. ISBN 3-938973-00-5.
  • Schriftreihe: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V.

Karte:

  • Landesvermessungsamt Ba-Wü: Freizeitkarte Naturpark Neckartal-Odenwald - Mannheim-Heidelberg. F 513. ISBN 3890216064 . Maßstab 1:30 000. 2005.