Worms: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Worms''' ist eine kreisfreie Stadt in [[Rheinland-Pfalz]] und mit 80.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz nach Mainz, [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]], Koblenz, Trier und Kaiserslautern. Worms gehört zur [[Metropolregion Rhein-Neckar]].
[[Datei:Verband Rhein-Neckar Worms.png|mini|Worms innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar]]
'''Worms''' ist eine kreisfreie Stadt in [[Rheinland-Pfalz]] und mit 80.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz nach Mainz, [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]], Koblenz, Trier und Kaiserslautern. Worms ist ein Mittelzentrum (mit Teilfunktion eines Oberzentrums) am Rande der [[Metropolregion Rhein-Neckar]], zu der die Stadt gehört.  


== Gliederung der Stadt ==
== Gliederung der Stadt ==
[[Datei:Worms Stadtbezirke.png|thumb|Worms Stadtbezirke]]
Worms ist in acht Stadtbezirke mit 19 Stadtteilen gegliedert. Eine Übersicht über die Stadtbezirke mit den Stadtteilen:


Worms ist in acht Stadtbezirke mit 19 Stadtteilen gegliedert.
* Stadtbezirk ''Innenstadt''
 
** Stadtteil ''Stadtzentrum''
=== Stadtteile ===
* Stadtbezirk  ''Stadtgebiet Süd''
* Abenheim
** Stadtteil ''Innenstadt Süd''
* Heppenheim (an der Wiese)
** Stadtteil ''[[Karl-Marx-Siedlung]]''
* Hermsheim
* Stadtbezirk  ''Stadtgebiet Nord''
* Hochheim
** Stadtteil ''Innenstadt Nord''
* Horchheim
* Stadtbezirk  ''Stadtgebiet Südwest''
* Ibersheim
** Stadtteil ''Innenstadt West''
* Leiselheim
** Stadtteil ''Innenstadt Südwest''
* [[Neuhausen]]
* Stadtbezirk ''Westliche Vororte''
* [[Pfeddersheim]]
** Stadtteil ''Westliche Vororte''
* Pfiffligheim
** Stadtteil ''Hochheim''
* Rheindunkheim
** Stadtteil ''[[Neuhausen]]''
* Weinsheim
** Stadtteil ''Herrnsheim''
* Wieshoffenheim (an der Wiese)
** Stadtteil ''Leiselheim''
* Stadtbezirk ''Vororte Südwest''
** Stadtteil ''Horchheim''
** Stadtteil ''Weinsheim''
** Stadtteil ''Wiesoppenheim''
** Stadtteil ''Heppenheim (an der Wiese)''
* Stadtbezirk  ''Westliche Außenbezirke''
** Stadtteil ''[[Pfeddersheim]]''
** Stadtteil ''Abenheim''
* Stadtbezirk  ''Nördliche Vororte''
** Stadtteil ''Rheindürkheim''
** Stadtteil ''Ibersheim''


== Vereine ==
== Vereine ==
Hauptartikel: [[Vereine in Worms]], alphabetische Liste
* [[Altertumsverein Worms]], voller Name: Altertumsverein Worms, Vereinigung der Freunde rheinischer Geschichte und Kultur, e.V., Worms
* [[Altertumsverein Worms]], voller Name: Altertumsverein Worms, Vereinigung der Freunde rheinischer Geschichte und Kultur, e.V., Worms
* [[VfR Wormatia Worms]]


== Ehrenbürger ==
== Ehrenbürger ==
; [[1870]] ([[15. November]]): [[Otto von Bismarck|Graf Otto von Bismarck-Schönhausen]], Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident
; [[1870]] ([[15. November]]): [[Otto von Bismarck|Graf Otto von Bismarck-Schönhausen]], Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident


== bedeutende Personen ==
== Personen mit besonderem Bezug zu Worms ==
 
=== In Worms geboren ===
* [[Ludwig Blenker]], Kommandeur der Pfälzischen Volkswehr 1849, später US-General im Bürgerkrieg
* [[Ludwig Blenker]] (* [[31. Juli]] [[1812]] in Worms; † [[31. Oktober]] [[1863]] im Rockland County, Vereinigte Staaten) Kommandeur der Pfälzischen Volkswehr 1849, später US-General im Bürgerkrieg
* Albrecht Glaser (* 8. Januar 1942), Politiker der CDU und der AfD
* Petra Gerster (* 25. Januar 1955), Journalistin und Fernsehmoderatorin


* Jüdsche Lehrer: neben Mainz und [[Speyer]] gab es im Worms des Mittelalters die wichtigsten Talmudschulen in ganz Europa. Ihre Lehrer waren das Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit und Ziel vieler Reisenden. Noch heute kommen Touristen, um Zeugnisse dieser Zeit, wie die Synagoge oder die Friedhöfe zu besuchen.
== Personen, die in Worms gewirkt haben ==
* [[Hanno (Worms)|Hanno von Worms]] († 978), Bischof von Worms
* [[Otto von Worms]] (um 948–1004), Salier, Herzog von Lothringen, Vater Papst Gregors V. und Großvater Kaiser Konrads II.
* [[Burchard von Worms]] (um 965–1025), Bischof von Worms
* [[Raschi]] (Rabbi Schlomo ben Jizchak, 1040–1105), Talmudkommentator, studierte in Worms.


== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
=== Religiöse Bauwerke ===
=== Religiöse Bauwerke ===
====  [[Wormser Dom|Dom]] ====
==== Dom ====
Der Wormser Dom, auf dem höchsten Punkt der Wormser Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik und eng mit dem Namen Bischof Burchards und der Blütezeit der Wormser Stadtgeschichte während des 12. und 13. Jahrhunderts verbunden.
* Vgl. Hauptartikel [[Wormser Dom]]
 
Der Dom, auf dem höchsten Punkt der Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik. Er ist neben denen von Mainz und Speyer einer der drei romanischen Kaiserdome.
 
Die Vorgeschichte des Wormser Domes reicht in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert.
 
Der Dom wurde 1130 bis 1181 erbaut, wobei parallel zum Neubau der Abriss einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts erfolgte.


Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstwahl (Leo IX.) im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; der Reichstag zu Worms (1521), während dem sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste, was den Bruch in der abendländischen Kirche zur Folge hatte.
Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstwahl (Leo IX.) im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; der Reichstag zu Worms (1521), während dem sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste.  


Heute ist der Dom eine katholische Pfarrkirche, die 1925 durch den Papst zur „Basilica minor“ erhoben wurde. Dieser päpstliche Ehrentitel soll die Bedeutung einer Kirche für das Umland hervorheben.
Heute ist der Dom eine katholische Pfarrkirche, die 1925 durch den Papst zur „Basilica minor“ erhoben wurde. Dieser päpstliche Ehrentitel soll die Bedeutung einer Kirche für das Umland hervorheben.


Der Dom wurde 1130 bis 1181 erbaut, wobei parallel zum Neubau der Abriss einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts erfolgte.
==== [[Liebfrauenkirche (Worms)|Liebfrauenkirche]] ====
 
====  Jüdischer Friedhof "Heiliger Sand" ====
Der älteste jüdische Friedhof in Europa, das älteste Grab stammt aus dem Jahr 1034. Wegen der Gräber berühmter jüdischer Gelehrter des Mittelalters wie des Meir von Rothenburg, aber auch zahlreicher anderer Gelehrter ("Rabbinental") kommen Besucher aus der ganzen Welt, viele legen Steine, zum Teil mit Wünschen auf Zetteln auf die Grabsteine. Es kommen auch viele Schulklassen. Männliche Besucher sollte, da es sich um eine Stätte von religiöser Bedeutung handelt, eine Kopfbedeckung tragen, was aber häufig nicht beachtet wird. Der Friedhof ist für jeden Besucher kostenlos zugänglich. Die vielen uralten Grabsteine, die schmucklos auf einer Rasenfläche stehen, erzeugen eine eigenartige Atmosphäre. Der Friedhof liegt nahe des Domes St. Peter und ist von dort zu Fuß gut zu erreichen.
 
===== ehemalige religiöse Bauwerke =====
* Nonnenkloster [[Maria Münster]]
* Kirche [[St. Andreas]], mit dem Andreasstift heute Teil des städtischen Museums
 
=== Weltliche Bauwerke ===
* [[Andreasstift]] mit der ehemaligen Kirche St. Andreas, dort ist heute das Museum der Stadt untergebracht
 


Die Ursprünge des Wormser Domes reichen in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert, sein Dom war erheblich kleiner als der heutige.
===Weihnachtsmarkt===
===Weihnachtsmarkt===
* [[Weihnachtsmarkt in Worms]]
* [[Weihnachtsmarkt in Worms]]
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=== Ort der Nibelungensage  ===
=== Ort der Nibelungensage  ===
Worms sieht sich als Ort, der in der [[Nibelungensage]] eine wichtige Rolle als Hauptstadt des Nibelungenlandes spielt. Auch einige andere möglicherweise in der Sage gemeinten Ortse liegen im Umfeld der Stadt. Natürlich auch der [[Rhein]] als Versteck für den sagenhaften Nibelungenschatz. Es war nur konsequent unter Nutzung der Stadtmauer ein [[Nibelungenmuseum Worms|Nibelungenmuseum]] einzurichten.  
Worms sieht sich als Ort, der in der [[Nibelungensage]] eine wichtige Rolle als Hauptstadt des Nibelungenlandes spielt. Es war nur konsequent unter Nutzung der Stadtmauer ein [[Nibelungenmuseum Worms|Nibelungenmuseum]] einzurichten.  


Alljährlich finden seit 2001 die [[Nibelungenfestspiel]]e in Worms statt.
Alljährlich finden seit 2001 die [[Nibelungenfestspiel]]e in Worms statt.
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Mit [[Speyer]] und [[Heidelberg]] gibt es drei [[Bedeutende Orte der lutherischen Reformation|Lutherstädte]] in der Region.
Mit [[Speyer]] und [[Heidelberg]] gibt es drei [[Bedeutende Orte der lutherischen Reformation]] in der Region.
 
=== Jüdischer Friedhof "Heiliger Sand" ===
Der älteste jüdische Friedhof in Europa, das älteste Grab stammt aus dem Jahr 1034. Wegen der Gräber berühmter jüdischer Gelehrter des Mittelalters wie des Meir von Rothenburg, aber auch zahlreicher anderer Gelehrter ("Rabbinental") kommen Besucher aus der ganzen Welt, viele legen Steine, zum Teil mit Wünschen auf Zetteln auf die Grabsteine. Es kommen auch viele Schulklassen. Männliche Besucher sollte, da es sich um eine Stätte von religiöser Bedeutung handelt, eine Kopfbedeckung tragen, was aber häufig nicht beachtet wird. Der Friedhof ist für jeden Besucher kostenlos zugänglich. Die vielen uralten Grabsteine, die schmucklos auf einer Rasenfläche stehen, erzeugen eine eigenartige Atmosphäre. Der Friedhof liegt nahe des Domes St. Peter und ist von dort zu Fuß gut zu erreichen.
 


===Wormser Backfischfest===
===Wormser Backfischfest===
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Alt und Jung treffen sich auf der »Kisselswiese« um gemeinsam zu feiern und die besondere Atmosphäre auf dem Festplatz, im Wonnegauer Weinkeller, dem Stiftskeller und in den »Gaadewirtschaften« zu genießen. Es ist die Mischung aus Volks- und Weinfest, die das Backfischfest so unverwechselbar macht. Moderne und traditionelle Fahrgeschäfte, der Duft der Süßwaren und deftiger Mahlzeiten und die guten Tropfen unserer heimischen Winzer schaffen eine einmalige Atmosphäre, die neben uns Wormsern viele Gäste und Besucher von außerhalb anzieht.  
Alt und Jung treffen sich auf der »Kisselswiese« um gemeinsam zu feiern und die besondere Atmosphäre auf dem Festplatz, im Wonnegauer Weinkeller, dem Stiftskeller und in den »Gaadewirtschaften« zu genießen. Es ist die Mischung aus Volks- und Weinfest, die das Backfischfest so unverwechselbar macht. Moderne und traditionelle Fahrgeschäfte, der Duft der Süßwaren und deftiger Mahlzeiten und die guten Tropfen unserer heimischen Winzer schaffen eine einmalige Atmosphäre, die neben uns Wormsern viele Gäste und Besucher von außerhalb anzieht.  
Im Mittelpunkt unseres Traditionsfestes steht die Wormser Fischerzunft - die älteste Zunft Deutschlands (gegründet im Jahr 1106). Jedes Jahr, am letzten Samstag im August, übernimmt der "Bojemääschter vun de Fischerwääd" (Bürgermeister von der Fischerweide) mit seiner Backfischbraut die Amtsgeschäfte im Rathaus und es beginnt das neun Tage andauernde, größte Wein- und Volksfest am Rhein.
Im Mittelpunkt unseres Traditionsfestes steht die Wormser Fischerzunft - die älteste Zunft Deutschlands (gegründet im Jahr 1106). Jedes Jahr, am letzten Samstag im August, übernimmt der "Bojemääschter vun de Fischerwääd" (Bürgermeister von der Fischerweide) mit seiner Backfischbraut die Amtsgeschäfte im Rathaus und es beginnt das neun Tage andauernde, größte Wein- und Volksfest am Rhein.
== Geschichte ==
=== Ur- und Vorgeschichte ===
Für die Zeit seit etwa 5000 v. Chr. wurde durch archäologische Forschung eine sehr hohe Siedlungskontinuität für den Bereich der Stadt Worms festgestellt. Das Gebiet der heutigen Stadt  liegt an einem hochwassergeschützten Uferstück des Rheines zwischen den Mündungen des [[Eisbachs (Rhein)]] und der [[Pfrimm]], verkehrgünstig als Knotenpunkt von Fernstraßen. Die keltische Bezeichnung “Borbetomagus” bzw. “Borbitumagus” ist der älteste durch antike Zeugnisse überlieferte Name für die Stadt. Die keltische Keimzelle für die später römische Stadt lag nördlich der Pfrimm.
=== Altertum ===
Worms und sein Umland gehörten seit der augusteischen Zeit (27 v. - 14 n. Chr.) zum römischen Herrschaftsgebiet. Zu dieser Zeit befand sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein römisches Kastell in Worms.
Die Siedlung mit städtischem Charakter, die sich hier gebildet hat, trägt bei den Römern die seit dem 2. Jh. n. Chr. feststellbare offizielle Bezeichnung der Stadt  “Civitas Vangionum” nach den in dieser Region ansässigen [[Vangionen]]. Diese waren ein germanisches, stark keltisiertes Volk, das von Caesar besiegt und
am linken Rheinufer im Gebiet der Treverer und deren Hauptstadt Borbetomagus angesiedelt worden war. Die römische Civitas bildete vermutlich ein Oval mit ca. 1300 m Längendurchschnitt und 600 m Breite.
In der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts war der [[Limes]] gefallen und die [[Alamannen]] siedelten sich rechtsrheinisch an, dadurch wurde Worms wieder zum Grenzort. Zur Abwehr alamannischer Angriffe wurde eine Mauer errichtet. Als Besatzung erhielt Worms eine Abteilung der Legio II Flavia. Im 4. Jahrhundert besaß die Stadt den Rechtscharakter eines ''Municipiums'', d.h. einer selbständigen Stadtgemeinde.
Seit [[413]] bestand ein kurzlebiges [[Burgunder|Burgunderreich]] am Mittelrhein. Sein Sitz wird von der Heldensage (vor allem im [[Nibelungenlied]]) und den auf dieser beruhenden literarischen Zeugnissen nach Worms verlegt.
Das Ende der römischen Herrschaft wird überwiegend auf die Zeit um [[450]] datiert. Archäologische Funde deuten auf Erste Spuren christlichen Lebens und Glaubens in Worms werden durch archäologische Funde für die zweite Hälfte des 4. Jahrhundert belegt.
=== Mittelalter ===
[[496]]: Die im Raum Worms lebenden Alamannen werden von den [[Franken]] niedergeworfen und
ziehen sich an den Oberrhein zurück. Nun wird das Gebiet des südlichen Rheinhessen von Franken besiedelt.
Bischof Berthulf ist der erste sicher bezeugte [[Bistum Worms|Bischof von Worms]]. Er wird 614 in der Unterschriftenliste der großen Reichseinheitssynode von Paris genannt. Sitz einer Bischofskirche ist Worms vermutlich schon seit Mitte oder Ende des 4. Jahrhunderts.
Das Patrozinium des Domes und mithin des Bistums, St. Peter und Paul, wird erstmals 628 bezeugt.
Der Name “Warmatia”  die lateinische Form für die deutsche Bezeichung “Worms”, ist für das 7. Jahrhundert belegt. [[754]] wird [[Pfeddersheim]] (gehört heute zu Worms) erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen 766 und 793 werden im [[Lorscher Codex]] (heute eingemeindete) Gemeinden erstmals urkundlich erwähnt:
im Jahr [[766]] die Gemeinden [[Horchheim]], ca. 4 km südwestlich von Worms im Eisbachtal, und ''Heppenheim a.d. Wiese'', 8 km südwestlich der Stadt gelegen, ebenso [[Ibersheim]], eine kleine Gemeinde ca. 10 km nordöstlich von Worms, [[771]] [[Herrnsheim]], ein 4 km nordwestlich von Worms gelegener Ort, drei Jahre später, im Jahr [[774]]  die 8 km nordwestlich von Worms liegende Gemeinde [[Abenheim]]. Das ca. 6 km südwestlich von Worms auf der Südseite des [[Eisbach (Rhein)| Eisbachs]] gelegene [[Wiesoppenheim]] wird im Jahr [[793]] im Codex Laureshamensis genannt.
[[25. Dezember]] [[790]]: Die  Pfalz neben dem Dom brennt während eines Aufenthaltes Karls des Großen
in Worms nieder. Ab 803 wird Worms Zentrum der fränkischen Politik und als solches zum bevorzugen Pfalzort.
Im Lorscher Codex wird die unmittelbar am Rhein ca. 8 km nördlich von Worms gelegene Gemeinde [[Rheindürkheim]] [[812]] erstmals urkundlich bezeugt.
[[829]] wurden die Friesen, die Fernhandel betreiben, in Worms genannt. In der Nordostecke der
Stadt, befand sich die Friesenansiedlung, die “platea Frisonum”, vermutlich zwischen der
Friesensperre und dem Rheintor, da dieser Bereich dem den Friesen um 900 zur Unterhaltung zugewiesenen Mauerteil entspricht. Von 829 an findet sich die Bezeichnung “Wormatia” für die Stadt.
[[847]]: Bischof Samuel gründet das nordwestlich der Stadt gelegene Stift St. Cyriakus in [[Neuhausen]] an der Stelle einer wohl schon merowingischen Kirche.


==Verkehr==
==Verkehr==
*Eisenbahntrajekt
*Eisenbahntrajekt
* Rheinbrücke
* Rheinbrücke
*[[Riedbahn]]  
* [[Riedbahn]]  


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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[[Kategorie:Worms| ]]
[[Kategorie:Worms]]
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Aktuelle Version vom 31. Oktober 2021, 16:26 Uhr

Worms innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar

Worms ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz und mit 80.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz nach Mainz, Ludwigshafen, Koblenz, Trier und Kaiserslautern. Worms ist ein Mittelzentrum (mit Teilfunktion eines Oberzentrums) am Rande der Metropolregion Rhein-Neckar, zu der die Stadt gehört.

Gliederung der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worms Stadtbezirke

Worms ist in acht Stadtbezirke mit 19 Stadtteilen gegliedert. Eine Übersicht über die Stadtbezirke mit den Stadtteilen:

  • Stadtbezirk Innenstadt
    • Stadtteil Stadtzentrum
  • Stadtbezirk Stadtgebiet Süd
  • Stadtbezirk Stadtgebiet Nord
    • Stadtteil Innenstadt Nord
  • Stadtbezirk Stadtgebiet Südwest
    • Stadtteil Innenstadt West
    • Stadtteil Innenstadt Südwest
  • Stadtbezirk Westliche Vororte
    • Stadtteil Westliche Vororte
    • Stadtteil Hochheim
    • Stadtteil Neuhausen
    • Stadtteil Herrnsheim
    • Stadtteil Leiselheim
  • Stadtbezirk Vororte Südwest
    • Stadtteil Horchheim
    • Stadtteil Weinsheim
    • Stadtteil Wiesoppenheim
    • Stadtteil Heppenheim (an der Wiese)
  • Stadtbezirk Westliche Außenbezirke
  • Stadtbezirk Nördliche Vororte
    • Stadtteil Rheindürkheim
    • Stadtteil Ibersheim

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Vereine in Worms, alphabetische Liste

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1870 (15. November)
Graf Otto von Bismarck-Schönhausen, Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident

Personen mit besonderem Bezug zu Worms[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Worms geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Blenker (* 31. Juli 1812 in Worms; † 31. Oktober 1863 im Rockland County, Vereinigte Staaten) Kommandeur der Pfälzischen Volkswehr 1849, später US-General im Bürgerkrieg
  • Albrecht Glaser (* 8. Januar 1942), Politiker der CDU und der AfD
  • Petra Gerster (* 25. Januar 1955), Journalistin und Fernsehmoderatorin

Personen, die in Worms gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hanno von Worms († 978), Bischof von Worms
  • Otto von Worms (um 948–1004), Salier, Herzog von Lothringen, Vater Papst Gregors V. und Großvater Kaiser Konrads II.
  • Burchard von Worms (um 965–1025), Bischof von Worms
  • Raschi (Rabbi Schlomo ben Jizchak, 1040–1105), Talmudkommentator, studierte in Worms.

Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Religiöse Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dom, auf dem höchsten Punkt der Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik. Er ist neben denen von Mainz und Speyer einer der drei romanischen Kaiserdome.

Die Vorgeschichte des Wormser Domes reicht in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert.

Der Dom wurde 1130 bis 1181 erbaut, wobei parallel zum Neubau der Abriss einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts erfolgte.

Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstwahl (Leo IX.) im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; der Reichstag zu Worms (1521), während dem sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste.

Heute ist der Dom eine katholische Pfarrkirche, die 1925 durch den Papst zur „Basilica minor“ erhoben wurde. Dieser päpstliche Ehrentitel soll die Bedeutung einer Kirche für das Umland hervorheben.

Liebfrauenkirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jüdischer Friedhof "Heiliger Sand"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der älteste jüdische Friedhof in Europa, das älteste Grab stammt aus dem Jahr 1034. Wegen der Gräber berühmter jüdischer Gelehrter des Mittelalters wie des Meir von Rothenburg, aber auch zahlreicher anderer Gelehrter ("Rabbinental") kommen Besucher aus der ganzen Welt, viele legen Steine, zum Teil mit Wünschen auf Zetteln auf die Grabsteine. Es kommen auch viele Schulklassen. Männliche Besucher sollte, da es sich um eine Stätte von religiöser Bedeutung handelt, eine Kopfbedeckung tragen, was aber häufig nicht beachtet wird. Der Friedhof ist für jeden Besucher kostenlos zugänglich. Die vielen uralten Grabsteine, die schmucklos auf einer Rasenfläche stehen, erzeugen eine eigenartige Atmosphäre. Der Friedhof liegt nahe des Domes St. Peter und ist von dort zu Fuß gut zu erreichen.

ehemalige religiöse Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltliche Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreasstift mit der ehemaligen Kirche St. Andreas, dort ist heute das Museum der Stadt untergebracht


Weihnachtsmarkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Most Ancient European Towns Network[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worms gehört mit Köln, Augsburg und Trier zu den ältesten Städten Deutschlands. Es ist einziges deutsches Mitglied im Most Ancient European Towns Network (Arbeitskreis der ältesten Städte Europas).

Ort der Nibelungensage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worms sieht sich als Ort, der in der Nibelungensage eine wichtige Rolle als Hauptstadt des Nibelungenlandes spielt. Es war nur konsequent unter Nutzung der Stadtmauer ein Nibelungenmuseum einzurichten.

Alljährlich finden seit 2001 die Nibelungenfestspiele in Worms statt.

Lutherstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worms zählt zu den Lutherstädten, in denen der deutsche Kirchenreformator Martin Luther gelebt hat oder maßgeblich aufgetreten ist. Gemeint ist hier sein Auftritt beim Reichstag zur Rechtfertigung seiner Sonderlehre und die Flucht danach, um der Reichsacht zu entgehen. Das zu Ehren des Reformators Martin Luther von Ernst Rietschel geschaffene und am 25. Juni 1868 enthüllte Lutherdenkmal in Worms, wo Luther 1521 vor dem Reichstag stand, ist das größte Reformationsdenkmal der Welt.


Mit Speyer und Heidelberg gibt es drei Bedeutende Orte der lutherischen Reformation in der Region.

Wormser Backfischfest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alt und Jung treffen sich auf der »Kisselswiese« um gemeinsam zu feiern und die besondere Atmosphäre auf dem Festplatz, im Wonnegauer Weinkeller, dem Stiftskeller und in den »Gaadewirtschaften« zu genießen. Es ist die Mischung aus Volks- und Weinfest, die das Backfischfest so unverwechselbar macht. Moderne und traditionelle Fahrgeschäfte, der Duft der Süßwaren und deftiger Mahlzeiten und die guten Tropfen unserer heimischen Winzer schaffen eine einmalige Atmosphäre, die neben uns Wormsern viele Gäste und Besucher von außerhalb anzieht. Im Mittelpunkt unseres Traditionsfestes steht die Wormser Fischerzunft - die älteste Zunft Deutschlands (gegründet im Jahr 1106). Jedes Jahr, am letzten Samstag im August, übernimmt der "Bojemääschter vun de Fischerwääd" (Bürgermeister von der Fischerweide) mit seiner Backfischbraut die Amtsgeschäfte im Rathaus und es beginnt das neun Tage andauernde, größte Wein- und Volksfest am Rhein.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ur- und Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Zeit seit etwa 5000 v. Chr. wurde durch archäologische Forschung eine sehr hohe Siedlungskontinuität für den Bereich der Stadt Worms festgestellt. Das Gebiet der heutigen Stadt liegt an einem hochwassergeschützten Uferstück des Rheines zwischen den Mündungen des Eisbachs (Rhein) und der Pfrimm, verkehrgünstig als Knotenpunkt von Fernstraßen. Die keltische Bezeichnung “Borbetomagus” bzw. “Borbitumagus” ist der älteste durch antike Zeugnisse überlieferte Name für die Stadt. Die keltische Keimzelle für die später römische Stadt lag nördlich der Pfrimm.

Altertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worms und sein Umland gehörten seit der augusteischen Zeit (27 v. - 14 n. Chr.) zum römischen Herrschaftsgebiet. Zu dieser Zeit befand sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein römisches Kastell in Worms.

Die Siedlung mit städtischem Charakter, die sich hier gebildet hat, trägt bei den Römern die seit dem 2. Jh. n. Chr. feststellbare offizielle Bezeichnung der Stadt “Civitas Vangionum” nach den in dieser Region ansässigen Vangionen. Diese waren ein germanisches, stark keltisiertes Volk, das von Caesar besiegt und am linken Rheinufer im Gebiet der Treverer und deren Hauptstadt Borbetomagus angesiedelt worden war. Die römische Civitas bildete vermutlich ein Oval mit ca. 1300 m Längendurchschnitt und 600 m Breite.

In der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts war der Limes gefallen und die Alamannen siedelten sich rechtsrheinisch an, dadurch wurde Worms wieder zum Grenzort. Zur Abwehr alamannischer Angriffe wurde eine Mauer errichtet. Als Besatzung erhielt Worms eine Abteilung der Legio II Flavia. Im 4. Jahrhundert besaß die Stadt den Rechtscharakter eines Municipiums, d.h. einer selbständigen Stadtgemeinde.

Seit 413 bestand ein kurzlebiges Burgunderreich am Mittelrhein. Sein Sitz wird von der Heldensage (vor allem im Nibelungenlied) und den auf dieser beruhenden literarischen Zeugnissen nach Worms verlegt.

Das Ende der römischen Herrschaft wird überwiegend auf die Zeit um 450 datiert. Archäologische Funde deuten auf Erste Spuren christlichen Lebens und Glaubens in Worms werden durch archäologische Funde für die zweite Hälfte des 4. Jahrhundert belegt.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

496: Die im Raum Worms lebenden Alamannen werden von den Franken niedergeworfen und ziehen sich an den Oberrhein zurück. Nun wird das Gebiet des südlichen Rheinhessen von Franken besiedelt.

Bischof Berthulf ist der erste sicher bezeugte Bischof von Worms. Er wird 614 in der Unterschriftenliste der großen Reichseinheitssynode von Paris genannt. Sitz einer Bischofskirche ist Worms vermutlich schon seit Mitte oder Ende des 4. Jahrhunderts. Das Patrozinium des Domes und mithin des Bistums, St. Peter und Paul, wird erstmals 628 bezeugt.

Der Name “Warmatia” die lateinische Form für die deutsche Bezeichung “Worms”, ist für das 7. Jahrhundert belegt. 754 wird Pfeddersheim (gehört heute zu Worms) erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen 766 und 793 werden im Lorscher Codex (heute eingemeindete) Gemeinden erstmals urkundlich erwähnt: im Jahr 766 die Gemeinden Horchheim, ca. 4 km südwestlich von Worms im Eisbachtal, und Heppenheim a.d. Wiese, 8 km südwestlich der Stadt gelegen, ebenso Ibersheim, eine kleine Gemeinde ca. 10 km nordöstlich von Worms, 771 Herrnsheim, ein 4 km nordwestlich von Worms gelegener Ort, drei Jahre später, im Jahr 774 die 8 km nordwestlich von Worms liegende Gemeinde Abenheim. Das ca. 6 km südwestlich von Worms auf der Südseite des Eisbachs gelegene Wiesoppenheim wird im Jahr 793 im Codex Laureshamensis genannt.

25. Dezember 790: Die Pfalz neben dem Dom brennt während eines Aufenthaltes Karls des Großen in Worms nieder. Ab 803 wird Worms Zentrum der fränkischen Politik und als solches zum bevorzugen Pfalzort.

Im Lorscher Codex wird die unmittelbar am Rhein ca. 8 km nördlich von Worms gelegene Gemeinde Rheindürkheim 812 erstmals urkundlich bezeugt.

829 wurden die Friesen, die Fernhandel betreiben, in Worms genannt. In der Nordostecke der Stadt, befand sich die Friesenansiedlung, die “platea Frisonum”, vermutlich zwischen der Friesensperre und dem Rheintor, da dieser Bereich dem den Friesen um 900 zur Unterhaltung zugewiesenen Mauerteil entspricht. Von 829 an findet sich die Bezeichnung “Wormatia” für die Stadt.

847: Bischof Samuel gründet das nordwestlich der Stadt gelegene Stift St. Cyriakus in Neuhausen an der Stelle einer wohl schon merowingischen Kirche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literarisches / Tourismus


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]