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'''Kirchheim''' ist ein Stadtteil [[Heidelberg]]s. Er liegt im Südwesten der Stadt und grenzt im Osten an [[Rohrbach (Heidelberg)|Rohrbach]] | [[Datei:Kirchheim Rathaus.JPG|miniatur|Altes Rathaus Kirchheim]] | ||
'''Kirchheim''' ist ein Stadtteil [[Heidelberg]]s. Er liegt im Südwesten der Stadt und grenzt im Osten an [[Rohrbach (Heidelberg)|Rohrbach]]. Östlich der Bahnstrecke zwischen Heidelberg und [[Karlsruhe]], die häufig als Grenze zu Rohrbach interpretiert wird, gehören die [[Bürgerstraße (Heidelberg)|Bürgerstraße]], der südliche Ausläufer der [[Heinrich-Fuchs-Straße (Heidelberg)|Heinrich-Fuchs-Straße]] sowie das [[Höllenstein|Höllenstein-Quartier]] ebenfalls zu Kirchheim. | |||
== Urgeschichte, Vorgeschichte und Geschichte == | |||
=== Jungsteinzeit === | |||
Funde aus der Steinzeit belegen die schon früh einsetzende Besiedlung: Bandkeramik aus den Gewannen ''Birstäcker'' und ''Heuaue'' und ein Hockergrab, das 1933 im Gewann ''Feilheck'' (im Bereich der ehemaligen Mülldeponie) entdeckt wurde und aus dem eine Steinaxt, ein Steinmeißel und ein der Schnurkeramik zuzurechnendes Gefäß geborgen wurden. | |||
=== Bronzezeit === | |||
Brandbestattungen aus der Bronzezeit fand man ebenfalls im Gewann Heuaue. <ref>Körner, ''Kirchheim'', S. 6</ref> | |||
=== Altertum === | |||
Während Funde aus der frühen Eisenzeit (von vielen "Keltenzeit" genannt) auf Kirchheimer Gemarkung nicht vorliegen, gibt es Funde aus provinzialrömischer Zeit (50 bis 260 n. Chr.), so eine Schmiedeesse mit Schmiedeschlacken, ferner Salztiegel. Die Funde wurden 1966 beim Bau des Ringkanals im Gewann Birstäcker und beim Ausbau der [[Speyerer Straße (Heidelberg)|Speyerer Straße]] und des Autobahn-Kleeblatts gemacht. <ref>Körner, ''Kirchheim''. S. 7. Körner beruft sich auf einen Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 19. Januar 1994</ref> | |||
=== frühes Mittelalter === | |||
Ein Reihengräberfriedhof in der Gegend zwischen dem Friedenskreuz und der landwirtschaftlichen Siedlung [[Kirchheimer Hof]] mit mehr als 150 Gräbern aus der ''Merovingerzeit'' wurde ab 19ß3 unter der Leitung von [[Karl Pfaff]] und seinem Nachfolger ausgegraben. Unter den zahlreichen Grabbeigaben ist besonders hervorzuheben das "Kirchheimer Trinkhorn" aus grünlich-gelbem Glas. Ein Teil der Funde ist im [[Kurpfälzisches Museum|Kurpfälzischen Museum]] in Heidelberg zu besichtigen. | |||
Die erste urkundliche Erwähnung als "Chiricheim" für das Jahr [[767]] findet sich im [[Lorscher Codex]]. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort für "Kirche" ab.<ref>''Kirchheim: Größter Stadtteil feiert. Jubiläumsprogramm zum 1250-jährigen Bestehen von "Chirichheim", in: Stadtblatt (der Stadt Heidelberg) vom 18, Januar 2017, Seite 6</ref> | |||
=== Hochmittelalter === | |||
In Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts werden erstmalig adlige Herren namentlich fassbar, so die ''Freiherren von Kirchheim'' als Lehnsnehmer des Bischofs von Worms. | |||
== Verkehr == | == Verkehr == | ||
[[Datei:Bahnhof Kirchheim bei Nacht.jpg|miniatur|Bahnhof Kirchheim bei Nacht]] | |||
Kirchheim besitzt einen [[Kirchheim/Rohrbach|Bahnhof]] entlang der Eisenbahnstrecke nach [[Karlsruhe]], der von den [[S-Bahn]]-Linien {{LinieS3-Symbol}} und {{LinieS4-Symbol}} angefahren wird. | Kirchheim besitzt einen [[Kirchheim/Rohrbach|Bahnhof]] entlang der Eisenbahnstrecke nach [[Karlsruhe]], der von den [[S-Bahn]]-Linien {{LinieS3-Symbol}} und {{LinieS4-Symbol}} angefahren wird. | ||
Auf einer im Dezember [[2006]] fertiggestellten [[Straßenbahn]]trasse fährt die Linie {{Linie 26}} von Kirchheim in Heidelbergs Zentrum. | Auf einer im Dezember [[2006]] fertiggestellten [[Straßenbahn]]trasse fährt die Linie {{Linie 26}} von Kirchheim in Heidelbergs Zentrum. | ||
In der Folge wurde auch das Busliniennetz durch Kirchheim geändert und wird nun von den Linien {{Stadtbus|33}}, {{RegioBus|720}}, {{RegioBus|721}} und {{RegioBus|722}} | In der Folge wurde auch das Busliniennetz durch Kirchheim geändert und wird nun von den Linien {{Stadtbus|33}}, {{RegioBus|720}}, {{RegioBus|721}} und {{RegioBus|722}} abgedeckt. | ||
Nach dem Bau der Straßenbahngleise wurde die Nutzung der [[Schwetzinger Straße (Heidelberg)|Schwetzinger Straße]], der K. Hauptstraße, für Kraftfahrzeuge eingeschränkt. | |||
Aus Richtung Stadtzentrum oder von der [[Bundesautobahn 5|Autobahn 5]] (Anschlussstelle 38: ''Heidelberg/Schwetzingen'') gelangt man über die [[Speyerer Straße (Heidelberg)| | Aus Richtung Stadtzentrum oder von der [[Bundesautobahn 5|Autobahn 5]] (Anschlussstelle 38: ''Heidelberg/Schwetzingen'') gelangt man über die [[Speyerer Straße (Heidelberg)|L 600a/Speyerer Straße]] entweder auf den [[Cuzaring (Heidelberg)|Cuzaring]], der in einem Bogen westlich um Kirchheim herum führt, oder auf die [[Pleikartsförster Straße (Heidelberg)|Pleikartsförster Straße]], die zum alten Kirchheimer Ortskern führt. | ||
== Einrichtungen == | == Einrichtungen == | ||
In Kirchheim gibt es mehrere Schulen, die [[Geschwister-Scholl-Schule Heidelberg|Geschwister-Scholl-Schule]] ([[Grundschule|Grund-]] und [[Hauptschule]]), die [[Kurpfalzschule Heidelberg|Kurpfalzschule]] (Grundschule), die [[Robert-Koch-Schule Heidelberg|Robert-Koch-Schule]] ([[Förderschule]]) sowie die Gregor-Mendel-Realschule. | In Kirchheim gibt es mehrere Schulen, die [[Geschwister-Scholl-Schule Heidelberg|Geschwister-Scholl-Schule]] ([[Grundschule|Grund-]] und [[Hauptschule]]), die [[Kurpfalzschule Heidelberg|Kurpfalzschule]] (Grundschule), die [[Robert-Koch-Schule Heidelberg|Robert-Koch-Schule]] ([[Förderschule]]) sowie die 2007 von Rohrbach nach Kirchheim umgezogene [[Gregor-Mendel-Realschule Heidelberg|Gregor-Mendel-Realschule]]. | ||
Soziale Einrichtungen in der | Soziale Einrichtungen in der Altenpflege sind das Altenzentrum [[Mathilde-Vogt-Haus]] (Pflegeheim und Betreutes Wohnen). | ||
== | == Kirchenbauten und Kirchengemeinden == | ||
Kirchheim hat eine katholische Gemeinde (St. Peter mit der gleichnamigen [[St. Peter (Heidelberg-Kirchheim)|Kirche]]) und zwei evangelische Gemeinden: Die Blumhardt-Gemeinde mit der [[Petruskirche (Heidelberg-Kirchheim)|Petruskirche]] und die Wichern-Gemeinde mit ihrem Gemeindehaus [[Arche]]. | |||
== Vereine == | |||
* [[Stadtteilverein Kirchheim]] | |||
=== Sportvereine === | |||
Vereinssport wird von folgenden Sportvereinen in Kirchheim angeboten. | Vereinssport wird von folgenden Sportvereinen in Kirchheim angeboten. | ||
* [[FT Kirchheim]] | |||
* [[SG Heidelberg-Kirchheim]] | |||
* [[MSC Heidelberg-Kirchheim|Motorsportclub Heidelberg-Kirchheim]] | |||
== wiederkehrende Veranstaltungen == | |||
Jährlich im November findet die ''Kerchemer Live-Musik-Nacht'' statt<!--. am 7. November 2015 zum 7. Mal mit Live-Musik in den Lokalitäten [[Zur Scheune]], [[SoccArena]], [[Makedonia]], [[Winzerstube (Heidelberg)|Winzerstube]], [[Crossed Pistons Saloon]] und dem [[Restaurant Goldene Rose|Restaurant Goldene Rose]].<ref>Wochenkurier vom 4. November 2015</ref>--> | |||
== Stadtteilpartnerschaften == | |||
Es besteht eine Stadtteilpartnerschaft mit Les Aubes-Rimbaud-Pompignane-Pasquier-Jean Monnet, einem Stadtteil der Stadt [[Montpellier]], der Partnerstadt von Heidelberg. Im Zusammenhang damit besteht eine Partnerschaft zwischen dem Altenheim Les Aubes in Montpellier und dem [[Mathilde-Vogt-Haus]] in Kirchheim. | |||
== Literatur == | |||
*Philipp Körner, ''Kirchheim. Ein heimatkundlicher Überblick'', Heidelberg 2011 (2009), o.V. | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references/> | |||
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== Weblinks == | |||
* {{Wikipedia2|Kirchheim_(Heidelberg)|Kirchheim (Heidelberg)}} | |||
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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2020, 10:40 Uhr
Kirchheim ist ein Stadtteil Heidelbergs. Er liegt im Südwesten der Stadt und grenzt im Osten an Rohrbach. Östlich der Bahnstrecke zwischen Heidelberg und Karlsruhe, die häufig als Grenze zu Rohrbach interpretiert wird, gehören die Bürgerstraße, der südliche Ausläufer der Heinrich-Fuchs-Straße sowie das Höllenstein-Quartier ebenfalls zu Kirchheim.
Urgeschichte, Vorgeschichte und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jungsteinzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Funde aus der Steinzeit belegen die schon früh einsetzende Besiedlung: Bandkeramik aus den Gewannen Birstäcker und Heuaue und ein Hockergrab, das 1933 im Gewann Feilheck (im Bereich der ehemaligen Mülldeponie) entdeckt wurde und aus dem eine Steinaxt, ein Steinmeißel und ein der Schnurkeramik zuzurechnendes Gefäß geborgen wurden.
Bronzezeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Brandbestattungen aus der Bronzezeit fand man ebenfalls im Gewann Heuaue. [1]
Altertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Während Funde aus der frühen Eisenzeit (von vielen "Keltenzeit" genannt) auf Kirchheimer Gemarkung nicht vorliegen, gibt es Funde aus provinzialrömischer Zeit (50 bis 260 n. Chr.), so eine Schmiedeesse mit Schmiedeschlacken, ferner Salztiegel. Die Funde wurden 1966 beim Bau des Ringkanals im Gewann Birstäcker und beim Ausbau der Speyerer Straße und des Autobahn-Kleeblatts gemacht. [2]
frühes Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Reihengräberfriedhof in der Gegend zwischen dem Friedenskreuz und der landwirtschaftlichen Siedlung Kirchheimer Hof mit mehr als 150 Gräbern aus der Merovingerzeit wurde ab 19ß3 unter der Leitung von Karl Pfaff und seinem Nachfolger ausgegraben. Unter den zahlreichen Grabbeigaben ist besonders hervorzuheben das "Kirchheimer Trinkhorn" aus grünlich-gelbem Glas. Ein Teil der Funde ist im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg zu besichtigen.
Die erste urkundliche Erwähnung als "Chiricheim" für das Jahr 767 findet sich im Lorscher Codex. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort für "Kirche" ab.[3]
Hochmittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts werden erstmalig adlige Herren namentlich fassbar, so die Freiherren von Kirchheim als Lehnsnehmer des Bischofs von Worms.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kirchheim besitzt einen Bahnhof entlang der Eisenbahnstrecke nach Karlsruhe, der von den S-Bahn-Linien S3 und S4 angefahren wird. Auf einer im Dezember 2006 fertiggestellten Straßenbahntrasse fährt die Linie 26 von Kirchheim in Heidelbergs Zentrum. In der Folge wurde auch das Busliniennetz durch Kirchheim geändert und wird nun von den Linien 33 , 720 , 721 und 722 abgedeckt.
Nach dem Bau der Straßenbahngleise wurde die Nutzung der Schwetzinger Straße, der K. Hauptstraße, für Kraftfahrzeuge eingeschränkt.
Aus Richtung Stadtzentrum oder von der Autobahn 5 (Anschlussstelle 38: Heidelberg/Schwetzingen) gelangt man über die L 600a/Speyerer Straße entweder auf den Cuzaring, der in einem Bogen westlich um Kirchheim herum führt, oder auf die Pleikartsförster Straße, die zum alten Kirchheimer Ortskern führt.
Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Kirchheim gibt es mehrere Schulen, die Geschwister-Scholl-Schule (Grund- und Hauptschule), die Kurpfalzschule (Grundschule), die Robert-Koch-Schule (Förderschule) sowie die 2007 von Rohrbach nach Kirchheim umgezogene Gregor-Mendel-Realschule.
Soziale Einrichtungen in der Altenpflege sind das Altenzentrum Mathilde-Vogt-Haus (Pflegeheim und Betreutes Wohnen).
Kirchenbauten und Kirchengemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kirchheim hat eine katholische Gemeinde (St. Peter mit der gleichnamigen Kirche) und zwei evangelische Gemeinden: Die Blumhardt-Gemeinde mit der Petruskirche und die Wichern-Gemeinde mit ihrem Gemeindehaus Arche.
Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sportvereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vereinssport wird von folgenden Sportvereinen in Kirchheim angeboten.
wiederkehrende Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jährlich im November findet die Kerchemer Live-Musik-Nacht statt
Stadtteilpartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es besteht eine Stadtteilpartnerschaft mit Les Aubes-Rimbaud-Pompignane-Pasquier-Jean Monnet, einem Stadtteil der Stadt Montpellier, der Partnerstadt von Heidelberg. Im Zusammenhang damit besteht eine Partnerschaft zwischen dem Altenheim Les Aubes in Montpellier und dem Mathilde-Vogt-Haus in Kirchheim.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Philipp Körner, Kirchheim. Ein heimatkundlicher Überblick, Heidelberg 2011 (2009), o.V.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Körner, Kirchheim, S. 6
- ↑ Körner, Kirchheim. S. 7. Körner beruft sich auf einen Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 19. Januar 1994
- ↑ Kirchheim: Größter Stadtteil feiert. Jubiläumsprogramm zum 1250-jährigen Bestehen von "Chirichheim", in: Stadtblatt (der Stadt Heidelberg) vom 18, Januar 2017, Seite 6
Heidelberg gliedert sich in 15 Stadtteile:
Altstadt | Bahnstadt | Bergheim | Boxberg | Emmertsgrund | Handschuhsheim | Kirchheim | Neuenheim | Pfaffengrund | Rohrbach | Schlierbach | Südstadt | Weststadt | Wieblingen | Ziegelhausen