Neckar

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neckar bei Heidelberg
Neckar bei Neckargemünd
Neckartal bei Sonnenuntergang

Der Neckar ist ein Nebenfluss des Rheins, der durch den Odenwald und Heidelberg fließt und in Mannheim in den Rhein mündet.


Tourismus

Gerne besucht wird besonders das Odenwälder Neckartal. Die Burgenstraße begleitet das tief eingeschnittene Tal mit seinen zahlreichen Burgen und gemütlichen Städtchen. Ein besonders schöner Zeitvertreib sind die Fahrten mit Weißen Flotte auf dem Neckar.

Mehr Burgenstraße oder Flußtal mit Burgen ?

Je nach dem, ob mit dem Rad, dem Schiff oder dem Auto wird es anders wirken. Der Neckar ist über weite Strecken nicht mehr ganz natürlich: es gibt keine Stromschnellen, fast keine Tümpel am Ufer. Teilweise ist er massiv kanalisiert. Aber oberhalb der Spuntwände und Schüttungen gibt es relativ unberührte Natur.

Auf dem nordbadischen Endstück des Neckars liegen von Heilbronn bis Mannheim aufgereiht einige Burgen. Sie waren die früheren Finanzämter oder Kassiererhäuschen der Raubritter:

Nicht alle Anlagen sind wie dieses Schloss frei zu besichtigen und haben ein gastronomisches Angebot (Horn-, Guttenberg, Neuburg, Hirschhorn).

Danach kommen nur noch Schlösser:

Touristisch vermarktet wird dieses Neckartal als ein Teilstück der deutschen Burgenstraße.

Neckarradweg

Der Neckarradweg ist ein Radweg, der ca. 350 km entlang des Flusses verläuft.

Heidelberg, die MS Europa unterhalb der Alten Brücke

Schifffahrt

Der Neckar ist eine Bundeswasserstraße.

Historisch fuhren durch Motor angetriebene Schiffe bereits seit 1878 auf dem Neckar. Zwischen Mannheim und Heilbronn fuhren Kettenschlepper, die die Treidelschiffe ablösten, mit bis zu neun Schleppkähnen, im Verbund bergauf. Diese Technik wurde von der Heilbronner Neckar-Ketten-Schleppschifffahrt betrieben. Durch den Ausbau zur großen Wasserstraße in den 1930er Jahren mit der Regulierung des Flusspegels durch Staustufen kam es zur Ablösung durch immer größere Binnenmotorschiffe.

Am Fluss gibt es eine Reihe von so genannten Schifferdörfern (z. B. Haßmersheim, Neckargemünd), in denen die Binnenschifffahrt eine lange familiäre Tradition hat (hatte). Kinder dieser Familie lebten oft im Schifferkinderheim in Mannheim.

Häfen, Sporthäfen

Kurse

Abfahrtszeiten der "Liniendampfer" - siehe Abfahrtsorte

Schleusen und Wehre

Blick von Westen auf die Neckar-Schleuse am Karlstor in Heidelberg
Datei:Schlschlierbach.jpg
Schleuse Schlierbach-Neckargemünd

Auf dem "badischen" Teil des Neckars gibt es von Mannheim aus, als km 0,00 gerechnet, folgende Schleusen und Wehre im Einzugsbereich des R-N-Wiki:

Rheinzufluß

Elsenzzufluß (links bei Neckargmünd)

Elz-Zufluß (rechts bei Mosbach))

Bis hierher fließt der Neckar durch Württemberg:

Jagstzufluß (rechts)

Alle Schleusen bis auf MA-Feudenheim sind Doppelschleusen. Im Schnitt wird 2,5 bis 3m Höhendifferenz geschleust. Meistens sind die Wehre mit Turbinen zur Energiegewinnung gekoppelt. An der Heidelberger Schleuse wurde erst in den 90'er Jahren eine Unterwasserturbine eingebaut, da bis dorthin aus stadtbild-/landschaftsgestalterischen Gründen auf ein Turbinenhaus verzichtet worden war. Allerdings gibt es an der Aus-/Einfahrt zum Kanal unterhalb der Ernst-Walz-Brücke ein Wehr mit Turbinenhaus am linken Ufer zum Altneckar hin.

Schleusen und Wehranlagen sind auf dem Neckar durch Paul Bonatz weitgehend einheitlich, sehr zurückhaltend gestaltet.

Neckarseitenkanal

Ein 7,5 km langes Stück des Altneckars zwischen Mannheim und Ladenburg wird vom Neckarseitenkanal als Schifffahrtsstraße "begleitet". Ursprünglich war es 1927 fertigstellt worden. Der Querschnitt wurde bei einer 20009 abgeschlossenen Sanierung Fahrspurbreite von der vorherigen Trapezform zu geraden Seitenwände geändert und damit die Breite von 30 Meter auf 42 Meter ausgeweitet. Dadurch ist Begegnungsverkehr moderner großer Schiffe möglich. Zwischen Herbst 2007 und 2009 wurden 60000 Quadratmeter Spundwand verbaut und 140 000 Kubikmeter Erde ausgebaggert.

Der weitere Ausbau der 27 Neckarschleusen für 135-Meter-Schiffe ist bis 2023 geplant und finanziell gesichert.

Anglerei, Fischerei

Mühlen

Bei Wieblingen eine bis in der 80'er Jahre genutzte Getreidemühle und etwas unterhalb das ehemals Helmreichsche Wasser-E-Werk

Naturschutzgebiete am Flußlauf

Teile des alten Neckarbetts bei Wieblingen gehören zum Naturschutzgebiet „Unterer Neckar“. Die große Schleife bei Neckarhausen und die Mannheimer Maulbeerinsel stehen auch unter Naturschutz.

Bekannte Hochwasser und ihre Marken in Heidelberg

Bekannte Hochwasser des Neckar in und bei Heidelberg sind an der Alten Brücke und einigen anderen Alstadthäusern markiert. Außerdem in Wieblingen an der Mühle. Hier einige Jahresangaben:

1278
Hochwasser des Neckar. Brand von Schloß und Stadt Heidelberg.
15. Juni 1529, 1661, 1690, 1740, 1778
Hochwasser des Neckar
27. Februar 1784
Die Neckarbrücke bei Heidelberg wird vom Eishochwasser zerstört, außerdem in Heidelberg 39 Gebäude, 290 beschädigt und ein Teil der Stadtmauer eingerissen.
30. Juli 1789 und 8. Mai 1817
Hochwasser des Neckar durch Gewitterregen
30. Oktober 1824
höchstes Hochwasser des Neckar in Heidelberg seit 1784. Das Wasser steht an der Schiffgasse bis zur Hauptstraße. Die Pfistermühle wird zerstört.
März 1845, Februar 1862
Hochwasser
27.-29. Dezember 1882
neuer Rekord: größtes Hochwasser des Neckar seit 1824
1885
Hochwasser des Neckar
11. Januar 1914
Neckarhochwasser (Höchststand 4,41 Meter)
7. März 1914
Neckarhochwasser (Höchststand 4,30 Meter)
25. Dezember 1919
Größtes Hochwasser auf dem Neckar bei Heidelberg seit 1882
9. bis 15. November 1927
Hochwasser des Neckar
8. Mai 1931
Hochwasser des Neckar durch starke Regenfälle. Die Bootz´sche Badeanstalt (damals bei der Stadthalle) und des Blum´schen Freibads (unterhalb der heutigen Ernst-Walzbrücke) werden zerstört.
30. Dezember 1947, 17. Januar 1955, 4. März 1956
Hochwasser des Neckar
23. Februar 1970
Hochwasser des Neckar. Teile der Altstadt werden evakuiert.
24./25. Mai 1978
Kleines Hochwasser
21./22. Dezember 1993
Hochwasser des Neckar (9,70 Meter neuer Messung)
14. April 1994, 22. Juli 1996
Kleines Hochwasser
20.-22. März 2002
Kleines Hochwasser (Höchststand 5,55 Meter, Pegel Heidelberg)

Hochwasser bedeutet für Heidelberger in der Regel noch keine Katastrophe sondern nur, dass im Keller aufgegräumt und umgeschichtet werden muß. Durch die Medien sind seit den 90er Jahren auch die Pegelstände meist ein, zwei Tage im Voraus recht gut abschätzbar, so dass erfahrene Heidelberger mit dem Umräumen auch noch länger zuwarten können als früher.

An der alten Brücke ist ein kurzes Straßenstück releativ oft überschwemmt, ohne dass es weitere Folgen in den Seitenstraßen der Hauptstraße gibt. Der Kfz-Verkehr wird dann durch die Straßentunnels umgeleitet. Erst wenn diese Straßen gesperrt werden müssen, beginnt das wirkliche Verkehrschaos und noch viel schlimmer, es entstehen Schäden an der Bausubstanz.

Ein weiteres Überschwemmungsgebiet in Heidelberg ist das Viertel entlang des Wieblinger Neckarhamms. Dort wurde auch ein Seitenarm des Neckars einigermaßen hochwasserfest überbaut. Wer dort einzieht, muß (Not-)Stege schwindelfrei begehen können. Allerdings meist nur alle paar Jahre für wenige Tage.

Siehe auch

Literatur, Karten

  • Erhard Jübermann: Wassersport-Wanderkarten, Blatt 3, Deutschland-Südwest. Geocenter, 2004, ISBN 3-92954-013-4
  • Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Freizeitkarte F513, Mannheim / Heidelberg – Naturpark Neckartal-Odenwald (Westblatt). Stuttgart, 2006, ISBN 3-89021-606-4
  • Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Freizeitkarte F514, Mosbach – Naturpark Neckartal-Odenwald (Ostblatt). Stuttgart, 2006, ISBN 3-89021-607-2
  • Gerhard Römer (Hrsg.), Irene-Annette Bergs (Bearb.): Der Neckar in alten Landkarten. Ausstellungskatalog. Badische Landesbibliothek, Karlsruhe 1988, ISBN 3-88705-022-3

Texte und Bilder:

  • Jörg Bischoff, Norbert Kustos: Der Neckar von der Quelle bis zur Mündung. Ellert und Richter, Hamburg 2001, ISBN 3-89234-989-4
  • Franz X. Bogner: Das Land des Neckars. Thorbecke, Stuttgart, 119 Seiten. 2005. ISBN 3799501525
  • Irmhild Günther: Die unheimliche Mühle am Neckar. Verlag Drw; 2005. 158 Seiten. ISBN 3871810215 (Ein Geschichtensammlung - 38 x rund um das Thema Mühle in der ganzen Region. Man kommt aber auch auf Burgen und Schlösser und begegnet den heutigen Bewohnern)
  • Fernanda de Maio: Wasser - Werke. Paul Bonatz. Die Neckarstaustufen. Verlag Merz + Solitude. 2001, 2. Auflage. 60 Seiten. ISBN 3-929085-53-4

Weblinks


Rhein-Neckar-Wiki verbessern („Stub“)

Dieser Artikel ist kurz und hat noch wenig Inhalt. Du hast Wissen zum Thema „Neckar“? Dann sei mutig und hilf mit, aus ihm einen guten Artikel zu machen. Vielen Dank für Deine Unterstützung!