Altlußheim

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Gemeinde Altlußheim gehört zum Rhein-Neckar-Kreis und liegt in der Nähe von Hockenheim.

Dort gibt es u. a. das Museum Autovision Altlußheim

Geschichte

Im Verlauf vieler Jahrhunderte hat sich der Dorfname öfters geändert. So ist von Lossa, Locze, Loszem, Lossem, Lozsheim, Lohsheim, Lussem, Luzheim und später Lußheim zu lesen.

Lußheim war ursprünglich eine vorgeschichtliche Fischersiedlung an der Römerstraße. Die Bewohner lebten vom Fischfang aus den Gewässern der vielen Rheinschlingen. Im Dorfe selbst, an der höchsten Stelle, stand damals ein heidnischer Tempel. Später wurde an dessen Stelle eine Kirche gebaut.

Im Jahre 496/97 griffen die Franken die im hiesigen Raum herrschenden Allemannen an und drängten sie bis zur Murg zurück. Lußheim ist unzweifelhaft auf eine fränkische Niederlassung zurückzuführen. Die Namensendung -heim ist hierzu ebenso ein Beweis wie die auch heute noch im Ort vorhandenen rein fränkische Gehöfte wie z. B. das Anwesen Rheinhäuser Straße 8 und das Anwesen Hauptstraße 74. Auch die gefundenen Reihengräber sprechen ebenfalls für den rheinfränkischen Ursprung. Räumlich gesehen liegt Altlußheim mitten in Rheinfranken, einem Teilgebiet der mittelalterlichen Großregion Franken. Staatsrechtlich gehörte das damalige Loszem zum Herzogtum Rheinfranken. Die urkundliche Ersterwähnung Lußheims im Jahre 946 erfolgt in einer Urkunde, in der Lußheim von dem rheinfränkischen Herzog Konrad dem Bischof Reginald I. von Speyer geschenkt wurde, um das Zisterzienserkloster Maulbronn errichten zu können. Das Kloster Maulbronn übte alle Rechte über Schultheiß, Bürger und Leibeigene aus und erhielt aus Pfarreinkünften und Ortserträgnissen den großen Zehnten.

Im Jahre 1353 kam Lußheim unter Kurpfalz|pfälzische Hoheit. Durch große Gegensätze, die zwischen Pfalzgraf Friedrich und dem Herrn über das Kloster Maulbronn Herzog Ulrich von Württemberg bestanden, mussten die Bewohner von Luszem sehr leiden. Als es zum offenen Krieg beider Fürsten kam, wurde das Dorf völlig zerstört. Lußheim war den jahrelangen Reibereien zwischen den württembergischen Schutzherren und den Bischöfen von Speyer ausgesetzt. Erst nach dem Jahre 1504 traten wieder normale Zeiten in der Gegend ein, als der Herzog von Württemberg die Pfälzer vernichtend geschlagen hatte. Wiederum war Lußheim württembergisch.

In dieser Zeit war ein großer Teil der Bevölkerung noch Leibeigene des Klosters Maulbronn. Dieser Zustand dauerte bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts an. Interessant dürfte auch der Ausschnitt einer Urkunde sein, der besagt, dass die Zeiten von 1689 bis 1692 sehr stürmisch waren und das Dorf mehrmals Plünderungen und Brandstiftungen feindlicher Soldaten ausgesetzt war. 1692 zählte das Dorf noch 18 Bürger, 13 Witwen, 28 Waisen. Zwei Drittel der Einwohner und der Schultheiß Johann Konrad Zeitern wurden von feindlichen Soldaten ermordet. Kirche, Pfarrhaus, Rathaus und die meisten Häuser und Scheunen waren verbrannt.

Durch die Rheinbundakte 1806 wurde Lußheim dem neugebildeten Großherzogtum Baden zugesprochen. 1821 wurde die Siedlung Neulußheim selbständig. Um Verwechslungen zu vermeiden, benannte sich der alte Ort Lußheim in Altlußheim um. Die ursprüngliche Fischersiedlung Lußheim war mit ihrem Fährbetrieb über den Rhein bedeutsam und hatte auch das Recht, den Fährmann, seinerzeit Fergenmeister genannt, für Lußheim und auch Ketsch zu stellen. Der Rheinübergang bzw. dieser Fährbetrieb hatte in jener Zeit doch schon eine wirtschaftliche Bedeutung für die Menschen in Altlußheim. Im Jahre 1840 wurde eine Schiffsbrücke errichtet, die 1938 einer festen Eisenbahn- und Straßenbrücke Platz machte. Diese letztgenannte Brücke wurde 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt. 1955 entstand dann an gleicher Stelle die heutige Salier-Brücke als reine Straßenbrücke nach Speyer und in den 1970er Jahren nördlich der Domstadt eine Pylonenbrücke für die Autobahn A 61.

Zur Zeit des Speyerer Dom baus musste die Ziegelei Altlußheim 200.000 Backsteine graben, brennen und liefern. Dies war im Jahre 1774. Als 1804 bis 1822 der Rheindamm bis Speyer gebaut und die Grün-Entwässerung durchgeführt wurde, konnte viel Land der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden und es entstanden hier viele große Bauernhöfe.

Schon in früher Zeit wurde auf der Altlußheimer Flur Tabak angebaut. Auch begann man in diesen Jahren mit der Rodung der dichtbewaldeten Gemarkung, auf deren Fläche auch Neulußheim entstanden ist. Die Größe der vorhandenen Huben wurde verkleinert, nachdem diese im Jahre 1550 güterrechtlich eingetragen wurden. Im Jahre 1803, nachdem die Gemarkung Neulußheim abgetrennt war, hatte die Gemarkung Altlußheim eine Größe von 2133 Morgen; 903 Morgen Acker (etwa drei Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche, ein Viertel waren Wiesen), Gemeindewald 205 Morgen, Rheinwald 100 Morgen und 925 Morgen privater Hubwald.

Auf dem Rheindamm wurde gleichzeitig die neue Landstraße Heilbronn - Speyer angelegt. Mit dem Aufleben der Industrie entwickelte sich auch hier der Arbeiterstand und brachte für manche Familien bessere Lebensbedingungen. Auch das Handwerk fand allmählich festen Boden.

Bis zum 31. Dezember 1972 gehörte die Gemeinde dem früheren Landkreis Mannheim an, seither dem neugebildeten Rhein-Neckar-Kreis.

Einrichtungen

Weblinks


Rhein-Neckar-Wiki verbessern („Stub“)

Dieser Artikel ist kurz und hat noch wenig Inhalt. Du hast Wissen zum Thema „Altlußheim“? Dann sei mutig und hilf mit, aus ihm einen guten Artikel zu machen. Vielen Dank für Deine Unterstützung!