Wiesloch

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Wiesloch ist große Kreisstadt und Mittelzentrum im Rhein-Neckar-Kreis. Sie liegt ca. 15 km südlich von Heidelberg. Neben der Kernstadt gehören auch die Ortsteile Altwiesloch, Baiertal, Frauenweiler und Schatthausen zur Stadt.

Wiesloch hat (Stand 31.12.2016) 26.426 Einwohner.[1]


Über die Grenzen bekannt ist auch das jedes Jahr Ende August/Anfang September stattfindende Kurpälzische Winzerfest.

Geschichte[Bearbeiten]

Römerzeit[Bearbeiten]

Um 75 n. Chr. nahmen Römer den Bergbau im Bereich Wiesloch auf silberhaltige Bleierze und Zinkerz auf. Um 260 wurde der Bergbau eingestellt, nachdem der militärische Schutz durch römische Legionen weggefallen war und Alamannen das rechtsrheinische Gebiet erobert und besiedelt hatten (Stichworte "Limesfall" und "alemannische Landnahme").

Mittelalter[Bearbeiten]

Wiesloch wurde in einer Urkunde, die als Abschrift im Lorscher Codex erhalten ist, am 12. September 801 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch als Wezzinloch erstmals erwähnt.

Um 850 nahmen Franken den Bergbau wieder auf. Die Erze wurden nördlich von Wiesloch abgebaut, in Leimen und Rauenberg auf Blei verhüttet und in Sandhausen auf Silber weiterverarbeitet.

965 bekam Wiesloch von Kaiser Otto I. die Erlaubnis erteilt, einen öffentlichen Markt einzurichten. Die Metallproduktion in der Folgezeit war so umfangreich, dass noch heute in Wiesloch und Nußloch 400.000 t Verhüttungsschlacke lagern; daraus lässt sich errechnen, dass etwa 100 t Silber mit einer Kaufkraft von über 10 Milliarden Euro gewonnen wurden.[2]

Neuzeit[Bearbeiten]

1806 ging die bis dahin kurpfälzische Stadt im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden.

Am 5. August 1888 kaufte Bertha Benz Treibstoff in der Stadt-Apotheke. Eine Tafel erinnert daran.

Politik[Bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten]

Oberbürgermeister ist seit 2016 Dirk Elkemann. Bürgermeister ist Ludwig Sauer.

Gemeinderat[Bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus 26 Stadträten.

Der Gemeinderat besteht aus 26 Stadträten. Die Kommunalwahl 2019 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014):[3]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
Grüne 27,9 % (+2,4) 8 Sitze (+2)
CDU 20,4 % (−3,4) 5 Sitze (−1)
FWV 18,0 % (+2,2) 5 Sitze (+1)
SPD 16,3 % (−2,2) 4 Sitze (−1)
Wählergemeinschaft Frauenweiler 6,9 % (+0,1) 2 Sitze (±0)
Altwieslocher Liste 5,5 % (−0,9) 1 Sitz (−1)
FDP 5,0 % (+1,6) 1 Sitz (±0)

Die Wahlbeteiligung lag bei 60,6 % (+8,9). [4]

Verkehr[Bearbeiten]

Wiesloch ist an die Bundesstraße 3 sowie die Bundesautobahn 5 (Ausfahrt Walldorf/Wiesloch) und die Bundesautobahn 6 (Ausfahrt Wiesloch/Rauenberg) angeschlossen.

Der Bahnhof Wiesloch/Walldorf wird durch die Linien S3 und S4 der S-Bahn RheinNeckar bedient, ebenso durch Regional- und Fernzüge der DB. Der heutige Bahnhof ist der frühere Bahnhof der früheren Badischen Staatsbahn und liegt außerhalb des Siedlungsgebiets. Der ehemalige Stadtbahnhof, an dem die frühere Strecke Wiesloch-Meckesheim begann, ist heute stillgelegt. Wiesloch verfügt mit Walldorf über ein eigenes Stadtbus-Netz.


Kultur[Bearbeiten]

Der Filmclub Wiesloch-Walldorf zeigt Filme im Luxor-Filmpalast Wiesloch-Walldorf in Walldorf.

Sport[Bearbeiten]

In der Eissporthalle Wiesloch ist der EHC Wiesloch mit 6 aktiven Eishockey-Teams angesiedelt.

Sehenswürdigkeiten (Auswahl)[Bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten]

  • Emil Holfelder (1952)
  • Herrman Dürr (1962)
  • Ludwig Wagner (1963)
  • Philipp Hilswicht (1968)
  • Ludwig Schüttler (1970)
  • Georg Steinbrenner (1973)
  • Heinz Bettinger (Bürgermeister, 1984)
  • Dr. H. Schmidt-Rohr (2005)
  • Dr. H. Bergdolt (2008)
  • Rainer Kircher, (2019), Elektriker, Getränkehändler, Ehrenbürgerrecht verliehen am 24.11.2019

Träger der Bürgermedaille[Bearbeiten]

  • Klaus Adam (2019)
  • Hannelore Antoni (2010)
  • Berthold Armbruster (1973)
  • Karl Armbruster (1983)
  • Karl Becker (1965)
  • Helmut Bergdolt (1988)
  • Grete Bergdolt (1998)
  • Wilhelm Berger (1976)
  • Rudi Blaser (1994)
  • Max Dannheimer (1977)
  • Dieter Werner Degreif (1997)
  • Maurice Doliver (1978)
  • Jean Fournier (1983)
  • Baldur Freund (1988)
  • Wolfgang Fürniß (1992)
  • Ludwina Göpferich (1994)
  • Georg Gropp (1980)
  • Anneliese Günther (2015)
  • Hermann Hack (2000)
  • Eduard Hadeck (1996)
  • Bernhard Halk (1993)
  • Alfred Heinzmann (1973)
  • Gerhard Herrmann (2010)
  • Ludwig Hildebrandt (2016)
  • Sonja Huth (2019)
  • Michael Jung (2011)
  • Rainer Kircher (2010)
  • Willi Kircher (1981)
  • Alois Kleinjans (1988)
  • Alois Kohlauf (1981)
  • Georg Kreutzer (1965)
  • Hanns Peter Krichbaum (2000)
  • Rudolf Lauer (1998)
  • Helmut Mohr
  • Helmut Pfeifer
  • Werner Philipp
  • Alois Rausch
  • Hans Rösch
  • Klaus Rothenhöfer
  • Klaus Rüger
  • Karl Ruhm
  • Ludwig Sauer
  • Heinz Schmidt-Rohr
  • Eduard Stroh
  • Johann Treu
  • Claude Vitre
  • Karl Wagner
  • Kurt Wagner
  • Walter Wagner
  • Siegfried Walena
  • Karl Walter
  • Manfred Walter
  • Anneliese Wanner
  • Helmut Will
  • Gustav Zimmermann
  • Helmut Zimmermann

Adresse der Stadtverwaltung[Bearbeiten]

Stadtverwaltung Wiesloch
Marktstraße 13
69168 Wiesloch
Telefon: (0 62 22) 84 - 1

Literatur[Bearbeiten]

  • Gisela und Heinz Gaberdiel: Ortsfamilienbuch von 1670 bis 1920. 250 Jahre Familien in Wiesloch und Altwiesloch. Verlag Regionalkultur. Zwei Bände, 2012. ISBN 978-3-89735-733-4

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. RNZ vom 11. Januar 2017
  2. Hildebrandt, Die Geschichte des Wieslocher Bergbaus im Überblick, 2002, S. 1
  3. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeinderatswahlen 2019, Stadt Wiesloch; Stadt Wiesloch: Gemeinderatswahl 2019; abgerufen 2. Juni 2019.
  4. Stadt Wiesloch: Gemeinderatswahl 2019; abgerufen 2. Juni 2019.

Weblinks[Bearbeiten]